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Freitag, 3. April 2020

Puppenmanufaktur Erna Meyer: Firmengeschichte

Puppenmanufaktur Erna Meyer


    Foto: Gabriele John von Freyend

2.2.1924 Erna Meyer wird in Peißenberg geboren, über Gauting geht die Familie nach München. Sie besucht die Volksschule, das Mädchenlyzeum, die Frauenfachschule und die Fachschule für Kindergärtnerinnen, die sie im März 1943 mit der "Befähigung als Kindergärtnerin tätig zu sein" abschließt. Eine Arbeit bekommt sie während des Krieges nicht.


Foto: Gabriele John von Freyend

1943 bastelt sie ihren Eltern zum 20. Hochzeitstag ein Puppenpaar. Weiter Puppenkinder entstehen, die für die Kinder im Verwandten- und Bekanntenkreis gedacht sind.
Sept 1945 Die Amerikaner sind in München und Erna Meyers Tante arbeitet als Dolmetscherin für die Besatzungsmacht. Es gelingt ihr, Trachtenpuppen an die Soldaten zu verkaufen, die auf diesem Wege schon früh nach Amerika kamen. Gemeinsam mit Freundinnen bastelt Erna Meyer in der Romanstraße 3 im 3. Stock ihre Püppchen.

Foto: Gabriele John von Freyend

4.10.1945 Gründung der Firma von „Frl.“ Erna Meyer als Puppenwerkstätte „Liliput“ in der elterlichen Wohnung: „Kunstgewerbliche Puppenanfertigung aus Stoff“.


 Foto: Gabriele John von Freyend

Es geht auf Weihnachten zu und Erna Meyer darf  in der Ausstellungsvitrine 
der Apotheke gegenüber ihre Puppen ausstellen. 
Ein Nikolaus und ein paar Kinder werden in Szene gesetzt
 und an einem der darauffolgenden Tage zum Verkauf in der Wohnung angeboten. 
An diesem Tag versammeln sich viele Menschen im Treppenhaus
 und wollen Lebensmittel gegen Puppen tauschen.
Körper aus Draht, der mit Krepppapier umwickelt war,
 darüber Trikotstoff. 
Anfänglich einfache Materialien wie Blumendraht, 
Wolle, Papier, Flachs, ein Flokatiteppich für die Perücken,
 ausrangierte Kleidung für Puppenkleidchen. 

Foto: Gabriele John von Freyend

Erste Puppen mit Pappmaché-Kopf aus einem ungeformten Oval 
mit angedeuteten Gesichtskonturen, der mit Stoff bezogen war, 
Ohr aufgestickt, Bemalung minimalistisch: 2 kleine Punkte für die Augen, 
2 für die Nase, 1 größerer für den Mund. Haare zunächst aus Flachs. 
Die Beine waren je nach Strumpffarbe mit farbigem Faden umwickelt.
Bei Kindern nur bis Söckchenhöhe. Frisuren nach der Mode,
Mädchen mit Zöpfen, Affenschaukeln, Dutt, Pferdeschwanz, Bubikopf. 
Mittelscheitel in Haartresse eingenäht.
 
1948  Nach der Währungsreform geht die Nachfrage zurück.

Foto: Gabriele John von Freyend

1948  Der Kopf der Puppen bekommt Kontouren.  >>>frühe Puppen ohne Pappsohlen
           
 Foto: Gabriele John von Freyend



1949 Oktober, >>>Anzeige in „Das Spielzeug“: Liliput-Püppchen.
Biegsam in jede Stellung, 12 cm groß.
Die niedlichen Kleider für Puppenstube und Puppenschule. Fordern Sie Mustersendung 5 Püppchen DM 8,50 einschl. Porto
 
1949 lernt Erna Meyer ihren späteren Mann auf dem Oktoberfest kennen.
 
1950 Teilnahme an der ersten Nürnberger Spielwarenmesse,
Unterstützung von Käthe Kruse,
auch dadurch hatte die kleine Firma wieder Erfolg.
Zwei Jahre später schenkte Käthe Kruse Erna Meyer ihre Biografie
"Das große Puppenspiel" mit der Widmung "der großen kleinen Konkurrentin".

Foto einer Puppenschule in „Das Spielzeug“

 Evas Sammlung

>>>Puppen von 1950
Der Kopf aus Pappmaché wird nun in Formen gedrückt, getrocknet,
Vorder- und Hinterkopfteil über einer Wattekugel zusammengefügt,
mit Gesichtsstoff überzogen, bemalt und lackiert. Änderung der Schuhe:
bis dahin wurde eine Fußschlinge mit Watte und Stoff umwickelt,
so dass der Schuh eher einem Klumpfuß ähnelte.
Ab 1950 wurden die Stoffschuhe mit Pappsohlen versehen,
damit die Puppen stehen konnten. Die Pappsohlen wurden mit einer Stanze hergestellt. 
  

Sammlung: www.puppenhausmuseum.de
Fotos: diePuppenstubensammlerin

  Arme und Beine waren mit einem hautfarbenen Perlontrikot überzogen,
der per Hand an der Rückseite mit feinsten Stichen zusammengenäht wurde.


Sammlung Katharina


Foto: Gabriele John von Freyend

1950- ca. 1960 Knie-Kappen 

Spielzeugmuseum Nürnberg

1950er bis 1960er auch Maskottchen-Puppen als Geschenkartikel.
 Auf der ersten Preisliste stehen 



Matrosen, Holländer und Cowboy. Später auch der Clown, Fasching,
  

Foto: Gabriele John von Freyend
Vagabund, 

 
Sammlung Katharina
 
Putzmädchen,
Bergsteiger, Holzfäller, Teufel, Gärtner, Studenten in Wichs,
Sträfling mit Eisenkugel, Hl. Drei Könige, Struwwelpeter, Sandmännchen,
 >>>Beatles, Olympiade; auch regionale Persönlichkeiten, 
wie Nusch's Meistertrunk aus Rothenburg ob der Tauber, Münchner Kindl, 
Hamburger Hummel-Hummel Figur, Baron Münchhausen, Till Eulenspiegel...
 
 

 

 Baron von Münchhausen


Den "Lügenbaron" kennen wir alle - 
wie er doch ungelogen auf der Kanonenkugel sitzend durch die Lüfte flog. 
Wann und wohin bekommt man zwar nicht so leicht heraus, 
aber während man das Internet durchforstet,
 stolpert man über noch fantastischere Geschichten des Barons
 und vergisst doch glatt, was man ursprünglich wissen wollte.



Hier sehen wir Baron von Münchhausen zusammen mit dem Rattenfänger von Hameln als Biegepüppchen bzw. Maskottchen von Erna Meyer wohl aus den Sechziger Jahren.
Beide haben eine lange Schlaufe zum Aufhängen auf dem Rücken.

The baron who rode on a cannonball and the Pied Piper of Hamelin,
dolls from the 60s by Erna Meyer.


Die Kanonenkugel - The cannonball


The surprising adventures of Baron Munchausen
1895
Chapter XIX
The Baron crosses the Thames without the assistance of a bridge, ship, boat, balloon, or even his own will: rouses himself after a long nap, and destroys  a monster who lived upon the destruction of others. (…)
… I stepped into one of the cannon to compose me, where I fell fast asleep. This was about noon: it was the fourth of June; exactly at one o’clock these cannon were all discharged in memory of the day. (…) I was shot over the houses on the opposite side of the river, into a farmer’s yard, between Bermondsey and Deptford, where I fell upon a large hay-stack, without waking, and continued there in a sound sleep…
p.120-123

Collection Ysé



Märchenpuppen
Max und Moritz, Hänsel und Gretel und Hexe, Zwerge
 
Motivpuppen, Serviererin, Großeltern, Kranken/Kinderschwester, Hochzeitspaar, Malerin, Schornsteinfeger, Indianerspiel, >>>Tennisspielerin, Skifahrer, Kinder mit Schlitten.


Groteske Tierfiguren, stehen auch auf der ersten Preisliste
1951 Schulmöbel im Angebot, die nicht von Erna Meyer hergestellt wurden
Anfang 1950er Sohlen aus Pappe, damit die Puppen besser stehen können. Frühe Stoffschuhe hatten noch keine Pappsohle. Haare aus Mohair. Maßstab 1:10 bis ca. 1957
1952 >>>Anzeige in „Das Spielzeug“: Liliput-Biege-Püppchen sind mehr als Puppen! Lebendiger Ausdruck. Geschmackvolle Aufmachung. Erstklassige Ausführung. Puppenstubenpüppchen, Trachtenpüppchen, Puppenschulen
In redaktionellen Teil: Biegepüppchen in lebensechter künstlerischer Ausführung, modisch und vielseitig gekleidet, teilweise zum An- und Ausziehen. Größe 9 bis 16 cm.
>>>1952er Puppen
 

Sammlung Katharina

Lehrerin - Erna Meyer - teacher
In der Erna-Meyer-Werbung ist die Frau mit der 
grün-grauen Filzkleidung die Mutter der Kinder.
The ad by Erna Meyer features this woman with
 the felt grey skirt as the mother of the children.

1955

1954 Erste „spiel gut“-Auszeichnung
1954 „Das Spielzeug“ im redaktionellen Teil: auch als Automaskottchen zu verwenden. Adresse immer noch auf der Romanstr.3
1955 heiratete Erna Meyer Friedrich Bernhard Bethge und hieß fortan Erna Bethge. 
 
Das Branchenjournal "Das Spielzeug" meldet: "Im Oktober 1955 vermählte sich Erna Meyer, die Inhaberin der Puppen-Manufaktur, München 38, Nördl. Auffahrtsallee 46, mit Herrn Bethge.
Wir entbieten hier nochmals unsere Glückwünsche und wünschen dem Unternehmen,
das unter dem bisherigen Firmennamen, Puppen-Manufaktur Erna Meyer und der bisherigen Firmenanschrift weitergeführt wird, auch für die Zukunft besten Erfolg."
Seit mindestens 1959 Umzug innerhalb Münchens auf die Hirtenstr. 24,
dort blieb die Firma bis mindestens 1973, die nächste Adresse ab mindestens 1999 war die Marsstr. 21 in München.
Der Katalog von 2005 gibt Dachau als Firmensitz an.
Seit 2013 ist die Puppenmanufaktur in Sulzemoos.



1955 „Das Spielzeug“ im redaktionellen Teil: Trachtenpuppen aus verschiedenen Gegenden Deutschlands, vollkommen aus Stoff, handgearbeitet, auch als Automaskottchen. Auf Wunsch werden Puppen in jeder beliebigen Tracht angefertigt.
Erna Meyer, München 38, Nördliche Auffahrtallee 46.
Im Februar >>>Anzeige mit Clown-Puppe



Foto: Gabriele John von Freyend
 Puppen vom Umschlagfoto des Bilderbuchs "Im Puppenhaus"


1956 Sohn Michael wird geboren




1957 Puppen in 4 Größen: Erwachsene 15 cm, Kinder 8,5 und 11 cm, Babys 6 cm
= Maßstab 1:12.
>>>1957 Erna Meyer Puppen in Bodo Hennig Werbung für Hollywoodschaukel

Foto: Gabriele John von Freyend

Produktlinie: „Szenen“, z.B. Zelt mit Schlafsack, Indianerspiel, Federschmuck, Cowboykleidung. Sport: >>>Tennisspielerin(Schläger und Ball), >>>Skifahrerin (Skier und Stöcke), Schlitten. Puppe in Unterwäsche mit Koffer voller Kleidung. Die Kleider haben weiße Druckknöpfe.
1957 laut Preisliste auch 20 cm große Puppen, 7 Trachten aus Oberbayern, Mainfranken, Schwarzwald, Hessen, Niedersachsen, Brandenburg. Es wurden auch 12-cm-Puppen in Trachtenkleidung der Schweiz, Ungarn, Slowakei, Italien, Schweden, Russland gefertigt (bis 1967)
1957 bis 2000 auch ca. 1:14 Puppen, "Serie 0", Erwachsene 12 cm, Kinder 8 cm.
1957 ca., Änderung des Markennamens Liliput (Modelleisenbahnhersteller aus Wien hatte ältere Rechte auf den Namen „Liliput“), danach „Ermey-Biege-Puppen“.


Fotos / Photos: Horst van Moers



 1958 Tochter Gabriele wird geboren




Foto: Gabriele John von Freyend
Straßenkostüm mit Hut.

 
 Cathrins Sammlung

Sammlung Anna Setz
um 1958
Dame und Hausfrau - Erna Meyer - Lady and cook

Evas Sammlung

1960 ca., hautfarbener Trikotstoff aus Baumwolle wird mit der Nähmaschine zu einem Schlauch genäht und über Arme und Beine gezogen, die nicht mit Kleidung bedeckt sind. Die Polsterung darunter war immer aus Papier. 


Sammlung Anna Setz
 

1.9.1961 Patentanmeldung Nr. 551792 für Kopf aus porösem quellbarem Polystyrol, das in kochendem Wasser aufbläht. Dazu wurde das rohe Styropor in spezielle Formen eingefüllt, eine Drahtschlinge eingelegt, die Form geschlossen und an eine Halterung gehängt, die ein kochendheißes Wasserbad durchlief, in dem das Styropor dann aufquoll. Diese Erfindung beruhte auf den Ideen von Ernas Vater, der aber 1962 starb und nicht daran weiterarbeiten konnte.


Bis 1960er 2 Linien als Augenbrauen für die Erwachsenen, Augen mit großer runder Pupille und weißer Iris
Anfang 1960er bis 1980er Jahre gab es diese Styropor-Köpfe, für die keine teuren Maschinen benötigt wurden. Die Köpfe dieser zweiten Periode haben anmodellierte Ohren und Nasen, sie waren kantig, später etwas weniger. Die Bemalung erfolgte immer per Hand. 



Vater und Mutter aus dem amerikanischen Bilderbuch "The Doll Family"

1962

1960er Jahre Export nach USA
>>>vor 1965 Mädchen mit Garderobe


um 1965 Puppenfamilie im Originalkarton

Sammlung Anna Setz



Cathrins Sammlung

Sammlung Bruchsal



Eine 1960er Puppe - Pullover und Rock sind aus Filz.
Eine Jacke gehört auch dazu - und ein Hut.
A sixties doll  -  the clothes are made of felt.
The matching coat - and a hat.


Noch vor ein paar Jahren konnte man die Jacke und den Hut 
in der Puppenmanufaktur Erna Meyer kaufen -
 ein halbes Jahrhundert später! 
Mein Hut und die zweite Jacke sind neue Kleidungsstücke!


A few years ago the coat and the hat were available at the doll manufacture of Erna Meyer -
half a century later! My hat and the second coat are actually new!



 
Sammlung Gronau
 

Plastikköpfe - Erna Meyer - dolls with plastic heads


aus meiner Sammlung

Die 70er Jahre waren eine wirtschaftlich schwere Zeit für alle traditionellen Spielzeughersteller.
Erna Meyer versuchte die Kosten durch billigere Materialien zu senken,
die Glieder der Puppen wurden mit Plastikschaumstreifen umwickelt - sehr häßlich.
Die Stoffschuhe wurden mit Plastikschuhen ersetzt,
die Hände waren schon länger aus Plastik.
Wer dies alles noch mal im Detail nachlesen möchte,
dem kann ich Marcie Tubbs fantastischem Buch
"Dollhouse and Miniature Dolls" nur wieder sehr empfehlen.
Von einem Experiment erzählt aber auch sie nichts:
Erna Meyer Biegepuppen mit Plastikköpfen!

Erna Meyers of the seventies.
Be prepared for rather ugly dolls.
It was a difficult time for every toy company
and Erna Meyer tried to lower costs by using skin-coloured foam for the limbs
- disgusting.
For details check Marcie Tubbs' excellent book
"Dollhouse and Miniature Dolls".
One experiment she does not tell us about though - 
Erna Meyer dolls with plastic heads!


aus meiner Sammlung

Ja, ja, ich weiß, die Puppen sind auf den ersten Blick schrecklich,
die Kleidung und dieser billige Schaumstoff,
aber
was ist mit den modellierten Köpfen?
Sehen Mutter und Baby nicht wunderschön aus?
Weiß vielleicht jemand mehr über dieses Experiment?
Yes, yes, I agree, the material of the limbs and the clothes are utterly hidious - 
but
the faces of mother and baby I find both impressive and full of expression - 
so different to Caco but amiable, too.
Who knows more about this experiment?



Nachtrag - Addition


After my post about Erna Meyer dolls with plastic heads 
I received two very kind mails by Marcie Tubbs herself:

I just read your posting today about the Erna Meyer plastic head dolls.
You are correct, when we wrote our book,
we made a mistake in identifying the plastic head Erna Meyer dolls.
If you look on page 63 of the book, there is a picture in the center of the right column.
We thought the dolls were made by Caco,
but we later found a set in original packaging that showed
that they were made by Erna Meyer under the ERMEY label.
When we went back to our notes from our interview with Gabrielle John von Freyend
we realized that she had described these dolls during our talk.
They were offered between 1971 and 1985 at a very low price point.
We show a model of the doll on page 158.
It is the 5th doll from the left in the bottom photo.
Gabrielle told us that she was very unhappy with this doll type
and tried to change her mother's mind about producing them.
Apparently, a higher priced line was introduced with plastic heads covered with cloth,
and each doll had artificial hair wigs.
These dolls were made around 1975-mid 1980's.
We show them on pages 156-157.  



  I have attached a picture of the plastic head Ermey dolls
with the package that they came in.
  When we found this package of dolls about 3 years ago,
we realized that we had misidentified them as Caco in the book. 
One reason for the mistake was because I had seen a baby for sale on eBay that had a plastic head,
shoes and hands an was also wrapped in the foam wrapping,
much like the Ermey dolls. 
I have attached a photo of the baby.
He has a Caco tag on his wrist.
Another reason for the mistake was
I felt that the father’s head resembled the head of an earlier Caco doll I had.


 My husband, Bob, and I had always hoped to design a website for our book
that would allow us to make corrections. 
We have yet to do that and would be happy if you did post the corrected information.
My husband made a new “model study” of the various Erna Meyer doll types
and inserted an undressed plastic head doll in what we think is the correct position.  



 I also had Bob take a picture of the dolls as I now display them in front of my 1960’s Gottschalk house.
It is the only German house in my collection and it is special to me.  



  Please feel free to post any of the pictures.
I think it is so important that correct information be available to collectors.

If you ever need anything for your blog, please let me know.  I am always happy to help.
Kind regards,
Marcie Tubbs 



 
1971 - 1985 Puppenserie 1:17 evtl. für Lundby-Häuser, Kunststoffköpfe mit anmodellierter Frisur und Plastikhänden, große Stückzahlen in die USA exportiert
 
1970er Kinder Gabriele (Oktober 1977) und Michael treten in die Firma ein.

Sammlung Borbeck

1973 Anzeige in „Das Spielzeug“: Familienglück im Puppenhaus, 8 München 2, Hirtenstraße 24. Puppen mit Stoffschuhen


1973 ABC der dt. Wirtschaft: Puppenmanufaktur Erna Meyer,  Hirtenstraße 24, 8000 München 2
1975 Baumwoll-Umwicklung wird durch hautfarbenen Schaumstoff ersetzt, Kinder haben keine gemalten Augenbrauen mehr


Mitte der 70-er Jahre Wechsel von Stoff- zu Plastikschuhen. Der Übergang erfolgte 'fließend', d.h. das noch vorhandene Material wurde langsam aufgebraucht, bevor nach und nach alle Modelle mit den Spritzguss-Schuhen ausgestattet wurden. Eine weitere Veränderung vollzog sich dann bis
Anfang der 80-er Jahre, nach und nach Umstellung von eigengefertigten Styroporköpfen auf Spritzguss
>>>1978er Puppen 
>>>1980er Puppen
1982 - 1994 Serie 1:17
1983 erste Enwürfe von Gabriele John von Freyend gehen in Serie
>>>1985er Puppen
>>>1985er Puppenfamilie
>>>Künstlerpuppen 
1988 Zusammenarbeit mit der Firma Bodo Hennig, ein alter Freund des Ehepaars Bethge. Es wurden Puppen produziert, die nur von Hennig verkauft wurden. Der größte Einzelauftrag der Puppenmanufaktur.
Tochter Gabriele von Freyend entwarf die Modelle einer Sonderserie für die Bodo-Hennig-Objekte „Villa Klassik“ und „Landhaus“, Maßstab 1:10 und 1:12

 1990

 
1990

 
 1991

 1992





Viele Jahre später sind die Schuhe nun aus Plastik
 und auch die Gesichter haben einen anderen Ausdruck.
Das hässliche Schaumstoffband ist schon lange vergessen,
die Puppen werden wieder mit hautfarbenem Baumwollband umwickelt.
Ich mag dieses exzentrisch angezogene  Pärchen:
Die Mama in einer Art von Jogginganzug und der Papa im dunkelrotem Jacket.
Auf dem Bodo-Hennig-Katalogfoto hat er sogar ein rotes Hemd und eine rote Hose an!
Das war also die Modellfamilie von Bodo Hennig von 1992.

Many years later the shoes are made of plastic 
and the faces have a new look.
 The ugly foam tape has long been forgotten
the dolls are again wrapped in skin-coloured cotton tape.
I like this eccentrically dressed couple:
The mom in a kind of jogging suit and the dad in the dark red jacket.
On the catalog photo he even has a red shirt and red pants on!
So this was the model family of Bodo Hennig from 1992.


1992
"Künstlerpuppen
Unsere modernen und klassischen Künstlerpüppchen entstehen in reiner Handarbeit.
Größe: 14 cm (Erwachsene)"
Art dolls
Our modern and classic art dolls are created purely by hand.




1995 Historic-Serie zum 50-jährigen Jubiläum, 1:12 passend zu Sammlermöbeln z.B. Mini Mundus
1996 Tod von Erna Meyer (23.11.)
 
 1997

1998 Tod von Friedrich Bethge

 
 1999

 
2001
2003 handgefilzte Miniaturteddys für die Puppenstubenpuppe
2005 Puppenserie 1:24
2007 >>>Anzeige
2014 Teilnahme an einer Wanderausstellung von ca. 150 deutschen Manufakturen, die 3 Jahre lang rund um die Welt geht, veranstaltet vom Berliner Museum "Das Direktorenhaus".
2015 Porzellanbiegepuppen in moderner Kleidung

Marcie Tubbs


Gabriele John von Freyend   -  Puppenmanufaktur erna meyer im Gut Schloss Sulzemoos
Hirschbergstrasse 10               85254 Sulzemoos
Tel.: 08135/9947575 Fax: 08135/9947576 Mobil: 0171 4521365
Email: info@erna-meyer.com   Web: www.erna-meyer.com




Nicht viele Puppenstubenpuppenhersteller produzieren schon seit 70 Jahren,

Erna-Meyer-Biegepuppen  

 

   gibt es jetzt schon in der zweiten Generation.
 Die Tochter der Firmengründerin, Frau John von Freyend
 war am Mittwoch, den 21. Oktober 2015 beim
Ratinger Puppen- und Spielzeugfreunde e.V.
zu Gast und informierte im Museum über die traditionsreichen Püppchen,
 mit denen nicht nur in vielen zeitgenössischen Puppenhäusern gespielt wird, 
sondern die auch die Nachkriegspuppenstuben in unseren Sammlungen schmücken. 
Gabriele John von Freyend hatte außer jeder Menge historischer Puppen
auch viele Fotos, Dokumente und Erinnerungen an ihre Mutter Erna Meyer im Gepäck, 
über die ich gerne hier berichten werde.

Last week Gabriele John von Freyend visited the "Club of Toys' and Dolls' Friends"
 in the local Museum of Ratingen near Düsseldorf. 
She came with many old dolls, new dolls, photos, documents
 and stories about her late mother Erna Meyer.

 

Frau von Freyend 




Puppenszenen der 50er und 60er Jahre
Doll scenes of the 50s and 60s



Krippenfiguren, die die Mitarbeiterinnen zu Weihnachten für Erna Meyer bastelten.
Crib figurines made by the dolls manufactory's staff 
as Christmas presents for their boss Erna Meyer.



Marionettentheater, das Erna Meyer ihren Kindern etwa Ende der Sechziger schenkte.
 Die Marionetten sind alles Einzelstücke.
 Puppetry made by Erna Meyer for her children at the end of the 1960s.


Moment ... da fehlt doch der Prinz...
...just a moment...the prince is missing...


... da ist er!
...and here he is!



Auf einem Tisch stehen auch Püppchen zum Verkauf, die großes Interesse finden
 - ich kaufte einen der Feuerwehrleute.
This table displays the dolls on sale - I bought one of the firefighters from the 60s. 

 





"Groteske Tierfiguren" - sehr seltene und nur kurz hergestellte Puppen von Anfang der Fünfziger.
 Yes, Erna Meyer made animal figures, too,
 but only for a very short time (one year?) at the beginning of the 50s.




Literatur (chronologisch):
  • Jubiläum – 50 Jahre.   In: Cieslik’s Puppenmagazin 9.1995, Heft 3, S. 102-105
  • Schrey, Karin: Puppen, die aus dem Rahmen fallen : 60 Jahre Puppenmanufaktur Erna Meyer
  • Die Geschäftsidee : 60 Jahre Puppenmanufaktur Erna Meyer. In: 1 zu 12 2006, 27, S. 13-17
  • Tubbs, Marcie und Bob: Dollhouse and Miniature Dolls 1840-1990. Atglen: Schiffer 2009
  • Köhler, Swantje: Kleine Konkurrentin: Puppenstuben-Puppen aus der Erna-Meyer-Manufaktur.  In: Puppenmagazin 2012,2  S.68-73
  • Freyend, Gabriele John von: 70 Jahre Puppenmanufaktur erna meyer. Vortragsmanuskript vom 21. 10. 2015, im Stadtmuseum Ratingen, Ratinger Puppen- und Spielzeugfreunde e.V. 

 

1 Kommentar:

  1. Guten Tag
    Ich habe eine Frage Ich besitze eine lachende Erna Meyer Puppe
    So etwas habe ich noch nicht gesehen
    Kann mir jemand Auskunft geben
    Lieben Gruss Sigrid

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