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Donnerstag, 19. Dezember 2024

Puppenstuben in westdeutschen Versandhauskatalogen - Doll's houses in West German mail order catalogues

 So viele Beispiele habe ich leider nicht gefunden,
wer also noch einen alten Quelle-, Otto- oder Neckermannkatalog zuhause hat,
schaue doch mal in den Spielzeugteil😊.

 

 
1954 Schöpflin Katalog
Einer meiner ältesten Versandhauskataloge.
Nur eine Seite mit Spielzeug, der Katalog ist auch nicht sehr dick.
Leider keine Puppenhäuser oder -stuben oder -küchen.
Ich habe einige alte Prospekte und Kataloge in den vergangenen Jahren gekauft
und war oft enttäuscht, dass so wenige Puppenhäuser
und verwandtes Mädchenspielzeug enthalten waren.
One of my oldest mail order catalogs.
Only one page with toys, the catalog isn't very thick either.
Unfortunately no dollhouses or kitchens.
I have bought some old brochures and catalogs over the past few years
and was often disappointed that so few dollhouses were depicted.




1955  Quelle Weihnachten


 
 
1955 Neckermann Herbst Katalog Nr. 149
Autos und Puppen, keine Puppenstuben
 
 
1955 Quelle
Autos, Eisenbahnen und Puppen, keine Puppenstuben
 
 
 1956 Quelle
Puppen, Kaufladen, Göso-Bad
Altmann Puppenmöbel
 
 
1957/58 Neckermann  Nr. 153 Herbst/Winter
Sechs Seiten buntes Spielzeug,
Kaufladen, Altmann-Küchenmöbel, Blechöfen
 

1959 Otto Versand Frühjahr/Sommer
Die Frühjahr/Sommer-Ausgaben enthielten selten Puppenstuben, 
die als ein typisches Winter-Spielzeug galten,
eher Spielzeug für Draußen
hier:
Roller, Rollschuhe, Autos, Puppen


1961/62 Konsum Herbst/Winter Katalog 18
zwölf Seiten buntes Spielzeug,
u.a. Puppenstube (unbekannter Hersteller), Göso-Plastikbad,
Tipp-Blechpuppenhaus, Kaufladen, Crailsheimer-Puppenmöbel


1961 Quelle
14 Seiten Spielzeug
Dieselbe Puppenstube und Göso-Bad wie bei Konsum, 
sowie Puppenhaus von Arno Hübsch, Modella-Puppenmöbel




1962 Neckermann


 
 
 
1962/63 Quelle Herbst/Winter
Wieder 14 Seiten Spielzeug, ähnlich wie 1961


1963 Quelle
17 Seiten Spielzeug
noch immer ähnliches Angebot wie1961
 

 
 
 
 1965 Quelle-Versandhauskatalog
 
 
 
 
 1967/68 Neckermann
Mittlerweile mit 20 Seiten Spielzeug
Puppenstube Gerda  und Bungalow von Häffner und Krullmann,
Crailsheimer- und Modella-Puppenmöbel
 
 
 
 
 
...wurde für ein brandneues VERO-Puppenhaus geworben.
 Es kostete kostete 29,80 DM.
Das Foto zur Ankündigung
 aus dem sozialistischen Branchenmagazin der DDR
"Spielzeug von heute".
Hier erfährt man leider keine Preise.
 



1968/69 Neckermann Herbst/Winter
Crailsheimer und BIG-Plastik Puppenhaus


1972/73 Quelle Herbst/Winter
26 Seiten Spielzeug


Im Gegensatz zu den mir bekannten Spielzeugprospekten der stationären Kaufhausketten,
 finde ich in den mir bekannten Versandhauskatalogen gerade mal ein DDR-Puppenhaus.
Alle anderen sind von westdeutschen Herstellern.
Es sind alles eher preiswerte Produkte, d.h. viel ist aus Plastik.
 In contrast to the toy brochures from stationary department store chains that I know,
 I can only find a GDR dollhouse in the mail order catalogs.


Der folgende Artikel hat mich inspiriert, mal genauer hinzusehen, welche Puppenhäuser eigentlich über die Versandhäuser geliefert wurden, welche dagegen in Warenhausprospekten wie Karstadt beworben wurden und welche über die Spielzeuggeschäfte, die meist über VEDES einkauften, verkauft wurden.

Literatur: 

Als das Kaufhaus noch per Post kam. Von Andreas Böhme. NRZ 8.12.2018

Der Artikel erschien 2018 anlässlich der Veröffentlichung des letzten gedruckten Otto-Katalogs.
Otto, Quelle, Neckermann, sowie Wenz, Schöpflin und Bader, waren große westdeutschen Versandhäuser. Die ersten drei waren tatsächlich die größten mit vielen Spielzeugseiten.
Der Verfasser sagt, dass im Otto-Katalog am meisten Spielzeug angeboten wurde.
Er gibt einen kurzen Rückblick über die Geschichte des Versandhandels, der mit spezialisiertem Handel begann: Bader für Textilien, Eduscho für Kaffee, Klingel für Uhren. Gustav Schickedanz fängt in den späten 1920ern auch erst nur mit Wäsche u.ä., aber wird mit Quelle der erste Universal-Versandhändler.
Der erste Neckermann-Katalog dann 1948 mit 12 Seiten. Otto folgt 1950 mit 14 Seiten, Quelle 1954.
Er nennt die immer dicker werdenden Katalog "Enzyklopädien der Konsumgesellschaft".
Es gibt eine preiswerte Riesenauswahl.
Den Niedergang führt er auf die Rezession, die Erhöhung der Portokosten, und auf die Tatsache zurück, dass Aldi und Lidl nun auch Hemden und Hosen verkaufen. Der Online-Handel ist wohl der letzte Sargnagel.
2009 dann die Pleite von Quelle, 2012 Neckermann, Otto gibts jedoch noch, auch ohne gedrucktem Katalog - eben online.
Kataloge werden antiquarisch hoch gehandelt.
Auch in der DDR gab es einen Versandhandel - theoretisch, denn genauso wie es wenige Waren in den Geschäften gab, kamen die Konsumgüter auch nicht mit der Post, wenn sie im Katalog bestellte wurden.  Mitte der 70er sei hier also aus anderen Gründen schon Schluss mit Versandhauskatalogen gewesen.
Viele Produkte in den Westkatalogen wurden in der DDR hergestellt.


(Text ohne KI erstellt - na ja, aber mit KI übersetzt 😊)

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