Freitag, 23. Mai 2014

Glas aus - Gablonz - glass

Aus der Sammlung Bruchsal
From the Collection Bruchsal


Die Sammlerin ist sich sicher, dass dies "Gablonzer" Glasminiaturen sind, 
es steht leider kein Hersteller auf dem Karton.

Der Name "Gablonz" leitet sich nicht von einer Firma ab,
 sondern von einer Stadt in Böhmen
 (heute Tschechische Republik) in der schon seit dem 16. Jahrhundert Glas hergestellt wurde.
 Im 19. Jahrhundert erlebte die Gablonzer Industrie mit der Fertigung von Modeschmuck
 (Glasperlen, Strass) einen großen Aufschwung. 
In alle Welt wurde exportiert, 
dem Netzwerk der unterschiedlichsten Handwerks-, 
Industrie- und Dienstleistungsbetrieben gehörten im Jahre 1938 über 4000 Unternehmen an.

Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich Böhmen hinter dem Eisernen Vorhang.
 Die deutschen Einwohner aus der Region um Gablonz 
wurden von den neuen Machthabern vertrieben
 und viele siedelten sich im Süden West-Deutschlands in Kaufbeuren an.
 Ein ganzer Stadtteil beherbergte die vertriebenen Handwerker und Facharbeiter aus Gablonz,
 die in den Trümmern einer Munitionsfabrik ihre Werkstätten wieder aufbauten
 und Kontakt zu ihren Vorkriegskunden knüpften.
Der Stadtteil wurde 1952 umbenannt in 

Neugablonz

und ist heute wieder der größte Verbund Modeschmuck herstellender Betriebe der Welt.

The collector is sure that these are "Gablonz glass miniatures".
 Sadly there is no name on the beautiful box.

Googling the origin of that brand reveals a fascinating story:
the name derives not from a firm but from a town in Bohemia
 (today Czech Republic) where they produced glass since the 16th century.
 In the 19th the region boomed with success because of their famous costume jewellery 
 (rhinestones) which was exported all over the world.
 In 1938 more than 4000 firms were involved in that industry.

After WWII Bohemia was behind the Iron Curtain 
and the German population was forced to leave - 
exactly the people who owned or worked in the glass industry.
 They could not take anything with them when they fled across the border
 into the south of Germany. 
Many of them settled in a quarter of the town Kaufbeuren
 where they revived their craft and contacted their former clients.
They were successful and in 1952 the quarter was renamed in 

Neugablonz = New Gablonz

Today it is the largest trade accociation for costume jewellery of the world.



Die Weingläser sind allerdings nicht aus Glas sondern aus Plastik. 
Man findet sie häufiger in älteren Puppenhäusern.
Actually the wine glasses are made of plastic and not of glass
 - they are frequently found in German older dolls houses.





Topf, Blüten und Blätter sind aus Glas.
Pot, leaves and blossoms are made of glass.

Freitag, 16. Mai 2014

C. Moritz Reichel


 Translation by Rebecca > >>> here <

Die Holzspielwarenfabrik C. Moritz Reichel 
aus dem Erzgebirge gab es seit 1883 und erst 1972,
 mit der Enteignung aller noch bestehenden mittelständischen Betriebe der DDR, 
wurde sie aufgelöst.
The toy factory C. Moritz Reichel in the ore mountains existed from 1883 to 1972
 when it was nationalized by the East German Government
 like all still existing privately owned companies.





1958 feierte die Firma C. Moritz Reichel ihr 75jähriges Bestehen mit einer Erinnerungschrift:

Das Dorf Niederlauterstein im Erzgebirge, an dessen Fuß die Ruine der Burg Lauterstein stehe, habe neben Olbernhau, Seiffen und Grünhainichen auch Anteil am guten Ruf des erzgebirgischen Spielzeuglandes.
Am 18.2.1883
begann Carl Moritz Reichel in einem einstöckigen Häuschen mit der Herstellung von Holzspielwaren.
Ein großes Drehrad übertrug die Muskelkraft des Menschen auf die Kreissäge. 5 bis 6 Mann halfen dem Gründer bei der Arbeit.
1888 waren es schon 10 Personen, der Antrieb erfolgte nun durch eine Dampfmaschine mit 2 PS. 
Die Dampfmaschine wurde in den folgenden 26 Jahren viermal gegen eine stärkere ausgewechselt.
Die Beschäftigtenzahl stieg bis Beginn des 2.Weltkriegs auf 75. 1958 hat die Firma 62 Mitarbeiter.
1914 besitzt die Firma eine 70 PS starke >>>Lokomobile (eine Dampfmaschinenanlage). Schon 1912 sorgte eine eigene Lichtmaschine mit Akkumulatoren für Strom, und seit 1940 ein eigener Drehstrom-Generator.
Die "technische Vervollkommnung" erreichte der Betrieb nach dem 2.Weltkrieg,  z.B. 1946 durch den Einbau eines Walzenvollgatters (automatische Sägevorrichtungsanlage) und 1957 durch eine künstliche Holztrocknungsanlage.

Der Gründer Carl Moritz Reichel übergibt 1924 den Betrieb an seine Söhne Max und Ewald. Die beiden sind zur Zeit der Erinnerungsschrift die Inhaber, der Betriebsleiter ist seit 1948 Gottfried Reichel, der Sohn von Max Reichel.

Zur Produktion
Die Firma blieb sich in Bezug auf ihre Artikel treu, nur die Ausführung wurde je nach Zeit angepasst.
Die Kaufläden und Puppenhäuser waren immer naturgetreue Nachbildungen modernster Bauweise. Die Fichte - der  Baum des Erzgebirges - liefert das Holz.
Das gute Einvernehmen zwischen der Belegschaft und der Betriebsleitung wird stark betont, z.B. durch den Hinweis, dass die Stammbelegschaft während der vergangenen 75 Jahre immer vor langfristiger Arbeitslosigkeit bewahrt wurde.


Bis 1920 wurden die Waren zum Verleger nach Grünhainichen und Olbernhau geliefert, zeitweise in etwa fünfstündigem Fußmarsch durch die Frau des Gründers mit Tragekorb auf dem Rücken.
Im Frühjahr 1920 war die Firma zum ersten Mal auf der Leipziger Messe vertreten, sie gehörte auch zu den ersten Ausstellern im Messehaus "Petershof", wo sie noch "heute" (d.h. 1958) regelmäßig ihren Stand bezog. Der Betriebsleiter selbst vertrat die Firma auf der Leipziger Messe und dadurch auf dem Weltmarkt. Auch auf der Nürnberger Messe waren sie seit deren Bestehen dabei. Die ersten ausländischen Einkäufer kamen 1920 aus den Niederlanden, weiter ging es mit Italien, England und der Schweiz. "Heute" war der weitaus größte Teil der Produktion für den Export bestimmt:
"Außer nach dem Westen unseres Vaterlandes, der Bundesrepublik, gehen die Waren nach Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Italien und der Schweiz."


Dass die Firma ein kapitalistisches Unternehmen in einem nun sozialistischen Staat ist, wird außer im im letzten Satz nicht erwähnt:
"...da Betriebsinhaber, Betriebsleiter und Belegschaft bemüht bleiben werden, als Exportfirma den guten Ruf unseres jungen sozialistischen Staates durch die Güte ihrer Erzeugnisse weiterhin festigen zu helfen (...) Ist doch kaum eine andere Ausfuhrware so geeignet wie das Spielzeug, Bote häuslichen Glückes und Mahner zum Frieden zu sein!"


Werbung im westdeutschen Branchenmagazin "Das Spielzeug":







Sammlung Borbeck






Eine Puppenstube aus der Sammlung Bruchsal.

A room box from the Collection Bruchsal.
 
 

Ein Schlafzimmer mit kleinem Bad, 
ein Wohnzimmer und sogar noch einer Dachterrasse aus der ersten Hälfte der 60er Jahre.
Das Badezimmerchen wurde durch einen Vorhang verschlossen.
A bedroom with integrated bathroom,
 a livingroom and a roof terrace - from the first half of the sixties.




Es sieht aus wie Metall, ist aber aus dickem Karton gestanzt.
Cardboard - not metal


Im C. Moritz Reichel Werksfoto sieht man die zeitgemäßen Möbel:


Courtesy: puppenhausmuseum.de

 On a photo of C.Moritz Reichel you see the original one:
Aber bitte - ein Wohnzimmer mit Bad? 
Wahrscheinlich konnte man die Schlafzimmereinrichtung 
nicht in dem verwinkeltem Raum rechts unterbringen. 
Man sieht, sie hatten damals dieselben Probleme wie wir. 
 Die Einrichtung ist von Wichtelmarke (Ullrich und Hoffmann).

What is that? A living room with bathroom?
 I guess they had the same problems that we have 
when trying to put the bedroom pieces in the angled room.
The furniture is by Wichtelmarke (Ullrich und Hoffmann).





 
A bad copy of a catalogue photo around 1961
The bathroom was on the side of the room and the window was at the back. 
The furniture is of Wichtelmarke, too.
Eine schlechte Kopie aus einem Katalog um 1961
Das Badezimmer und das Fenster sind an einem anderen Platz 
- die Möbel sind aber auch schon von Wichtelmarke.


Und auf diesem Privatfoto sehen wir die Stube dann nochmal seitenverkehrt hergestellt.




Stube mit Hübsch-Möbeln - 1960s roombox 

 

Eine Puppenstube aus den 1960ern von C. Moritz Reichel.

Woran erkennt man denn Reichel-Stuben? 
Wie immer am ehesten am Bodenbelag und an den Fenstern. 
Die Stube habe ich mit zeitgenössischen Paul-Hübsch-Möbeln ausgestattet,
 die ich zum Teil aus den noch vorhandenen Möbelkartons herausnahm.

Roombox made by C. Moritz Reichel
Rebecca translated a chronology of Reichel roomboxes, dolls houses and toy shops here
All interior shown in this post was made by Paul Hübsch at about the same time.

1969

Ein seltener Glücksfall, wenn ich mal eine Datierung in einer DDR-Publikation finde.
Dieselbe Blume, dieselben Möbelfüße sind auch im Wohnzimmer zu sehen, 
es wird also etwa zur selben Zeit hergestellt sein worden.
I was lucky to find the exact date of the bedroom, 1969, 
and as the same flower pot and the same furniture legs 
apply to the livingroom it is probably from the same time.



Was für ein unbequemes Wohnzimmer, keine Couch, nur eine Liege,
 keine Sessel, nur gepolsterte Hocker. 
Relaxen kann man wahrlich nicht. 
Zur Unterhaltung sind nur Bücher vorgesehen,
 kein Radio oder TV, kein Teppich oder Bild zur Verschönerung des Zimmers.
 Der Spielwert ist nicht sonderlich hoch. 
Aber chic sieht der weiße Schleiflack aus 
und hochmodern war diese lässige Polstergarnitur wahrscheinlich auch.
What an uncomfortable livingroom
 - no sofa, only a daybed, stools instead of armchairs. 
No radio, no TV, no carpet, no picture. 
But certainly it was very modern.




Weiter gehts mit weißlackierten Möbeln,
 noch ein Wohnzimmer, kombiniert mit einem Esszimmer.
Two more white lacquered rooms, another livingroom with a dining room.



Hier habe ich dem Esszimmer mal mehr Platz eingeräumt 
und es mit dem kleineren Wohnzimmer kombiniert.
This time the diningroom moved into the bigger room.



Eine Stube aus den 1960ern

Die Tapeten und die Böden schlagen die Wohn-Schlafzimmer-Kombination vor.

 
aus meiner Sammlung
 
 
 
 
aus meiner Sammlung
 
 
 
Hermann Rülke Schlafzimmer -
 die blauen Schubladen und der Bettüberwurf passen zum Fußboden.
Hermann Rülke bedroom -
 the blue drawers and the bedspread match the floor.
 
 
 
 1964 auf der Messe in Leipzig




 Alle Fotosdie mit "aus meiner Sammlung" gekennzeichnet sind:
 Creative Commons LizenzvertragdiePuppenstubensammlerin

Samstag, 10. Mai 2014

Chronologie - Ullrich und Hoffmann (Wichtelmarke) - chronology

Ullrich und Hoffmann, Seiffen
>English version in Doll's House Past & Present<

gegründet 1903
In den Fünfziger Jahren erlebte die Puppenmöbelfertigung im Spielzeugdorf Seiffen
 einen erneuten Aufschwung. 
Die Gesellschafter der Traditionsfirma Ullrich und Hoffmann
 waren zu dieser Zeit Karl und Walter Kurz, 
sie beschäftigten 50 Personen, 
allein drei Frauen hefteten nur die Möbelchen in Kartons.

1952
erschien ein Warenkatalog, der das neue Firmenzeichen, 
die Wichtelmarke, trug. 
Aus diesem Katalog könnten die Abbildungen 
im "Lexikon der Puppenstuben und Puppenhäuser" sein.
Im kleinen Ort Seiffen hatte auch ein zweiter bekannter Puppenmöbelhersteller seinen Sitz,
 sowie die >>>Firma Edmund Müller
von der ich ebenfalls schon berichtet habe.
Vertreter aller drei Firmen gingen bis 1961 auch auf die westdeutschen Messen
 und "glänzten, im wahrsten Sinne des Wortes, 
mit perfekter Oberfläche, sauberster Verarbeitung, 
mit modisch aktueller Gestaltung, 
mit Stoffbezügen und Dekors, 
die dem Zeitgeschmack genau entsprachen."
In den 60ern konnte sich auch Ullrich und Hoffmann
 nicht mehr gegen eine staatliche Beteiligung wehren,
 bis im Jahre 1972 dann alle Puppenmöbelhersteller komplett verstaatlicht wurden
 und Teil der VERO wurden.




1951

Ullrich und Hoffmann, Seiffen
  • founded 1903
  • The firms Paul Hübsch >>>Firma Edmund Müller which made dolls house furniture, too, were also based in the village of Seiffen.
  • 1952 a catalogue is published (for the first and only time?) and the logo "Wichtelmarke" is launched.
  • 1972 all firms are nationalized and become part of the large organization VERO.







1951
Typische Wichtelmarke-Griffe der Küche im Exportkatalog
 "Sachsen exportiert Spielwaren".
The typical knobs of Wichtelmarke in a kitchen shown
 in the export catalogue "Saxony Exports Toys".




www.puppenhausmuseum.de

Und wieder die Griffe am Buffet, die uns die Identifizierung ermöglichen, 
aber auch das Spülbecken in der Küche von 1954 
hat schon Ähnlichkeiten mit der späteren Wichtelmarke-Spüle. 
Im Oberschrank des Küchenbüffets sind wunderschöne Glastüren.
And again the knobs of the buffet tell us its origin.
 But here the sink is an early version of a later sink, too. 
Wonderful glass doors in the buffett.




1954 DDR Exportkatalog
 Die Uhr aus Holz bleibt auch später noch ein Erkennungszeichen.
The wooden clock is a returning accessory.





Markenzeichen ab 1952
Wichtelmarke



logo since 1952




 Sammlung Katharina


1953
berichtet die
Berliner Zeitung, Sonntag 6. Dezember,
dass Ullrich und Hoffmann im Laufe des Jahres hauptsächlich
 für den Export nach Holland, Belgien, Dänemark und Frankreich geliefert hat. 
"Vor Weihnachten aber wird nur für den Bedarf unserer Republik gearbeitet. 
Im Musterzimmer sind die im Werk gefertigten Puppenmöbel ausgestellt, 
die ungefähr in der Preislage zwischen 4,80 und 20.- DM liegen. 
Da gibt es u.a. moderne Wohnzimmer mit einer Musiktruhe,
 die gleichzeitig einen Fernsehbildschirm enthält, 
Speisezimmer mit einer fahrbaren Bar, 
Rutschbahnen für Puppen und Puppenschaukeln."



1955
auf der Spielzeugmesse in Nürnberg mit
 "ihrer bekannt schönen Puppenmöbel-Kollektion"
("Das Spielzeug")




 




 
 Sammlung Anna Setz

eingebaute Barfächer - Drinks cabinets




Sammlung Alexandra



 Sammlung Katharina












1950er Puppenmöbelkarton - Wichtelmarke - 50s dolls furniture box

 

efand sich noch in seiner Originalschachtel auf dessen Deckel viele Möbel abgebildet sind. 
Für uns sind solche Abbildungen natürlich - 
mangels erhaltener Firmenkataloge - sehr aufschlussreich. 
Welche Möbel aus unseren Sammlungen können wir denn nun Wichtelmarke zuschreiben?

One of my bedrooms by Wichtelmarke was in its original sale box 
which is richly illustrated on the lid with dolls furniture made by the firm.
 Very important for my research because I have not found any catalogue or any ads of them yet. 
So let us see which pieces of furniture in our collections were made by Wichtelmarke.



Zuerst fallen mir die bekannten Möbel aus dem Klassenzimmer ins Auge, 
die ich im Originalkartons gesehen habe, die mit Wichtelmarke gemarkt ist.




First I recognize the parts of a classroom that we already saw in other Wichtelmarke boxes.



Es wurde sogar noch bis mindestens 1969 angeboten,
 wie dieses Foto aus einem Spielzeugkatalog zeigt.
Even many years later it was still on sale - 
I found the same school class in a toys catalogue of 1969.




The swinging fifties




1960
Eine geschwungene Couchliege aus der "wirklichen" Welt.
A swinging couch from the "real" world.


Dieses Wohnzimmer enthält schon vier Elemente der Zeichnungen:
Schrank, Couchliege, Sessel und Uhr.
"Die Fünfziger" sind endlich auch im Design angekommen,
 die schwingenden Formen, 
die dunklen Hölzer im Kontrast zu den hellen Türen,
 sowie das Stoffmuster zeugen davon.
In this set we find four elements of the drawings on the box united:
the cabinet, the sofa and the chair, the clock. 
It is certainly designed in the new swinging look of the fifties,
 the contrast of dark and light wood, 
the love for black, and the fabric pattern.




Was für ein schwungvoller Blumenständer
What a swinging flower stand.




Sammlung Bruchsal


Sammlung Gronau/Sauerland




Sammlung Katharina

Sammlung Gronau/Sauerland


Sammlung Katharina




Holzküchen in Pastellfarben - Wooden pastel kitchens





 
Küche 1
 
 

 
Küche 2  

Das Gehäuse bietet sich förmlich an, 
auf der kleinen Terrasse eine Eckbank zu platzieren 
- so wie ich es gemacht habe. 
Wie überrascht war ich, 
als ich in einem alten Spielzeugprospekt die zweite Wichtelmarke-Küche 
 genau in diesem Gehäuse fand.
The kitchen box is predestined to place a corner bench on the breakfast terrace - 
but I was surprised when I later found a drawing in a toy catalogue 
with exactly my kitchen box showing exactly the same corner bench 
with a slightly different Wichtelmarke kitchen.



Auch die Küche links oben ist von Wichtelmarke.
The kitchen above is also by Wichtelmarke.




Es gibt unendliche Varianten dieser Wichtelmarke Küche aus Holz:
  •  die Schrankformen ändern sich, die farbenfrohe Bemalung bleibt aber
  •  die Griffe sind erst klein und halbrund, später dann lang und geschwungen
  •  die kleinen Schütten sind aus Plastik, können aber auch nur durch angemalte Holzplatten  angedeutet werden
  •  das Spülbecken ist aus Holz, später aus Blech und dann aus Plastik
  •  die Küchenstühle sind aus Holz, nachher auch mit bunter Plastiklehne
  •  zur Basiseinrichtung von großem Küchenschrank, Spülschrank, Tisch mit Eckbank und/oder  Stühlen gibt es verschiedene Erweiterungen, wie Hocker, Herd, Ausziehtisch bzw. extra  Arbeitstisch, Eckschrank, separater Oberschrank

 




Hier sieht man eine weitere Möglichkeit, den Look der Küche zu verändern:
 die Umfassung der Arbeitsflächen mit blauen Plastikbändern, 
die aufgenagelt wurden.
Noch edler sah es mit Messingbändern aus.

Another method to change the look of the kitchen:
a blue rubber band which was nailed on around the worktop.
It looked even more sophisticated with a brass band.
 



 

 


Sammlung Gronau




Sammlung Anna Setz

Eckschrank und herausklappbarer Arbeitstisch
 
 
 
Sammlung Borbeck


 
 


Meine Sammlung
ergänzt 2023





courtesy: Bernd Havenstein

Weitere typische Merkmale: 
die Stühle, die Eckbank 
und hier sind auch schon die neuen langen geschwungenen Griffe an den Türen.
 Die Spüle ist schon aus Plastik.
More typical features: 
the chairs, the corner bench and the new swinging knobs.

Sammlung Gronau


Küchentisch und Stühle sind noch im Design der Fünziger Jahre, 
die Spüle aus Plastik zeigt aber, 
dass diese Küche von Anfang der Sechziger ist.

Kitchen table and chairs are still in the design of the fifties.
The plastic sink, however, shows that this kitchen is from the beginning of the sixties.



www.puppenhausmuseum.de

Sammlung Christine



1960
Karstadt Spielzeug Katalog





1961


Sammlung WK Niederrhein




Sammlung Borbeck

schwarz-weißes Wohnzimmer








TV Motiv um 1961


1963




Sammlung Alexandra



1964
Messe-Katalog Leipzig


Sammlung Gronau/Sauerland














Der Deckel des Boilers kann geöffnet werden
 und sicherlich fließt das Wasser dann durch den Hahn 
- ich habs aber nicht ausprobiert.                      
The lid of the boiler can be opened 
and surely the water would flow through the tap - but I did not try it.





Und obwohl das Küchendesign sich über die Jahre radikal veränderte 
- die Plastikschütten für Mehl, Zucker etc. hatten immer dieselbe Form.
Even though they made the kitchen for many years 
and changed the style according to the current style - the little plastic drawers for flour, sugar etc. stayed always the same.


Sammlung Christine




1969
"Spielzeug von heute" Neuheiten:
Bauernküchen, Bauernwohnzimmer, Schlafzimmer

1970 Schule - School

1972 Verstaatlichung und Eingliederung in den VEB VERO
 
 
- aktualisiert 15.10.2023
 
Wenn nicht anders vermerkt, sind alle Fotos aus meiner Sammlung
 Creative Commons LizenzvertragdiePuppenstubensammlerin