Samstag, 15. Mai 2021

Eine kleine Geschichte des Fernsehens - A short history of TV sets

Fernseher für die Puppenstube 

TV sets for the dollhouse
 
 

Sammlung Inge Michno
 
1950 gab es vom NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk) 
aus Hamburg wieder erste Fernsehbilder. 
Auf der "Fernsehstraße" der Industrieausstellung in Berlin 
stellten zwölf Firmen 40 unterschiedliche Fernsehgeräte vor. 
 
Ab Ende Dezember 1952 wurde in Ost- und in
 Westdeutschland wieder ein Fernsehprogramm gesendet.
In der DDR war es die Nachrichtensendung "Aktuelle Kamera". 
Zunächst sendete man über Fernsehtürme und Antennen.
Überall wurden Fernsehsendetürme errichtet, der höchste in Ost-Berlin
 (1965 bis 1969 gebaut, 368 Metern hoch). 
 
Noch blieb aber das Radio das wichtigste Medium zur Information und Unterhaltung,
denn der Fernsehapparat war ein Luxusgut, 
das unter 1000 Mark (bis 1957 in der BRD) nicht zu haben war.  
 
From the end of December 1952,
 a television programme was once again broadcast in East and West Germany.
 But radio still remained the most important medium for information and entertainment,
because the television set was a luxury item,
that could not be bought for less than 1000 marks (until 1957 in West-Germany). 
 

1956
FE11 DM 788,-
FE10 DM 878,-
 
Der Hersteller Telefunken war das erste Unternehmen, 
das nach dem Krieg mit dem Fernsehgerät FE8 auf dem Markt kam. 
The manufacturer Telefunken was the first company,
to enter the market after the war with the FE8 television set.
 
Highlights waren Live-Übertragungen wie
1953 die Krönung von Queen Elizabeth
(11 Stunden)
 Highlights were live broadcasts such as
the coronation of Queen Elizabeth in 1953
(11 hours)

1954 strömten Tausende in die Gaststätten, 
um die die Übertragung des Endspiels der Fußball-Weltmeisterschaft
aus Bern am Bildschirm verfolgen zu können.
 
Seit 1955 ist Amerika das erste Land,
das regelmäßig Sendungen in Farbe ausstrahlt.

1956 konnte eine halbe Millionen Zuschauer das Programm empfangen.
 
 
 
1956 Neckermann Katalog
Mail order catalogue
 
 

1957 Lichtenfelser Tageblatt, Werbung

1957 waren über eine Millionen Fernseher angemeldet.
In 1957, over one million televisions were registered in West-Germany.


Sammlung Gronau

 
Zu Beginn der Fernsehentwicklung waren die Geräte sehr schwer.
Sie waren an eine große Empfangsanlage angeschlossen 
und das Bild war sehr abhängig von äußeren Bedingungen, wie dem Wetter.


Bodo Hennig 1958
Papa guckt Fernsehen
Daddy is watching TV

 Ein eigenes Gerät zu besitzen war für viele ein Traum, 
aber in der Zeit des Wirtschaftswunders konnten ihn dann viele auch verwirklichen. 
 
 
 
 
1959 - 1960 Bodo Hennig
 
 
 
 
 

Sammlung Katharina
 
EMS um 1960


 
  aus meiner Sammlung
 
 
 
"...bei uns soll es gemütlich sein!
Wir wollen es gemütlich haben, 
und unser neues Heim soll unsere Welt sein.
Deshalb steht fest:
Wir kaufen uns ein Philips Fernsehgerät!
Es reserviert uns einen Logenplatz - 
ob im Theater, bei Konzert oder beim Sport.
Bequem zu Haus vom Sessel aus das bunte Zeitgeschehen gemeinsam miterleben,
das macht die Freizeit und den Feierabend zum immer neuen Vergnügen."



1959
"Statt auszugehen wird ferngesehen"
Instead of going out, they watch TV.



Ende der 1950er, Edmund Müller, Fernseher-Radio-Kombination

 

  aus meiner Sammlung
 
 
 
 
  aus meiner Sammlung
 
 Paul Hübsch


 aus meiner Sammlung
 

 
Paul Hübsch, Anfang der 1960er
 
 
Ab 1960 wurden die Fernsehsignale über Satellit ausgestrahlt,
damit verbesserte sich die Bildqualität sehr.
 

West German DIY dollhouse of 1962 with Crailsheimer TV

1963 kommt in der BRD zur ARD auch das ZDF dazu.
Die erste ZDF-Sendung ist das "Aktuelle Sportstudio",
 moderiert von Wim Thoelke.
 

1963

"Wann kommt das Farbfernsehen?" 

Man muss nach Japan fliegen, um einen Blick in die fernseh-technische Zukunft zu tun.
Im fernen Lande Nippons gehört es bereits zum Alltag, den Krimi, die Sportveranstaltung,
Tanz und Theater auf dem Bildschirm farbig zu sehen.
Wir Bundesbürger werden dagegen noch lange in die (schwarz-weiße) Röhre gucken müssen.
Es soll - wann steht in den Sternen - ein gemeinsames Farbfernsehen für Europa geben.
Sechs Länder haben sich zusammengeschlossen, um erst einmal ein einheitliches Übertragungssystem auszutüfteln.
Die deutsche Industrie kann danach frühestens in zwei Jahren Farbfernseh-Empfänger
auf den Markt bringen.
Die Japaner dagegen lösten alle technischen und finanziellen Probleme im Handumdrehen.

Quelle: 1963 Constanze, Heft 40, Oktober, Seite 28-31



 
1963 Rudolf Süß, "Sandmännchen" DDR


 
 
 

   aus meiner Sammlung
 
1961 "Nordmende", Fritz Altmann, West-Germany
 

 

 1963

Der jüngste Stand im Farbfernsehen

 
Vereinigte Staaten
Hier gibt es 1,5 Millionen Farbfernseh-Empfänger.
 
Russland
Gegenwärtig wird im Moskauer zweiten Programm an jedem Donnerstag Farbfernsehen ausgestrahlt.
 
Polen
Nach einer offiziellen Erklärung soll bis 1970 im Rahmen eines dritten Programms das Farbfernsehen aufgenommen werden.
 
Frankreich
Der technische Direktor des französischen Fernsehens, Marien Leski, erklärte kürzlich, dass man erst in fünf Jahren in der Lage seine würde, farbiges Fernsehen auszustrahlen.
 
Bundesrepublik 
Der Intendant des Hessischen Rundfunks, Werner Hess, meinte kürzlich, dass man nicht vor 1967
mit regelmäßigen Farbfernsehsendungen rechnen könne. 
Bekannt wurde, dass der Westdeutsche Rundfunk ab 1965 an einem Tag der Woche im Werbe-Fernsehen Farbprogramme ausstrahlen will, die in öffentlichen Lokalen empfangen werden sollen.
 
Quelle: 1963 Constanze, Heft 40, Oktober, Seite 28-31


 
  aus meiner Sammlung
 
Mitte der Sechziger, Fritz Altmann

 aus meiner Sammlung
 
Auf der Internationalen Funkausstellung 1967 in Berlin 
begann die Farbfernseh-Ära in der Bundesrepublik offiziell 
mit dem Druck von Außenminister Willy Brandt auf den berühmten roten Startknopf.
At the 1967 International Radio Exhibition in Berlin
the colour television era officially began in the Federal Republic of Germany. 
Foreign Minister Willy Brandt pressed the famous red start button.
 

 
1967 Neckermann Katalog



1968 Mexiko in Farbe fernsehen
"Schöner Wohnen" Heft 10


In der DDR wurde das zweite Fernsehprogramm ab dem 7. Oktober 1969 gesendet,
dem 20. Jahrestag der Gründung der DDR.
Gleichzeitig mit der Einführung des Farbfernsehens.
Für den Farbempfang standen anfangs jedoch nur wenige Empfangsgeräte zur Verfügung
 (5.000 im Jahr 1969),
auch später stieg die Zahl nur langsam.
1973 sollen 60.000 Haushalte mit Farbfernsehern ausgestattet gewesen sein. 

 aus meiner Sammlung
 
Puppenmöbelkarton von Wichtelmarke Anfang der Sechziger

 aus meiner Sammlung
 
Standfernseher von Wichtelmarke und Hermann Rülke



  aus meiner Sammlung
 
Wichtelmarke um 1963

 aus meiner Sammlung

  aus meiner Sammlung
 
1963 Debbie's Dreamhouse (USA)
 


 aus meiner Sammlung
 
EMS, Mitte der 1960er
 
 

 aus meiner Sammlung
 
Hermann Rülke, Mitte der 1960er
 
 

 aus meiner Sammlung
 
Lundby ab Mitte der 1960er


 aus meiner Sammlung
 
Hermann Rülke, Ende der 1960er

 aus meiner Sammlung

 aus meiner Sammlung
 
1967 - 1969 Bodo Hennig




  aus meiner Sammlung
 

 aus meiner Sammlung
 
 aus meiner Sammlung

Seit 1970 gab es in Westdeutschland Kabelfernsehen, damit alle guten Empfang hatten.

  aus meiner Sammlung
 

 aus meiner Sammlung
 
Paul Hübsch, Ende der 1960er

1973 wurde das "Aktuelle Sportstudio" zum ersten Mal von einer Frau, 
Carmen Thomas, moderiert.
Zwei Jahre zuvor hatte bereits Wibke Bruhns, 
als Sprecherin der ZDF-Spätnachrichten, 
einen Auftritt im damaligen Männermedium Fernsehen.
 
 
  aus meiner Sammlung
 

  aus meiner Sammlung
 
1970er JEAN  
 
 

 aus meiner Sammlung
 
Um 1970 Hermann Rülke



  aus meiner Sammlung
 
1973 Modella
Tragbares Fernsehgerät


1972 Quelle Katalog





  aus meiner Sammlung
 
1974 Lego

 Mit der neuen Programmvielfalt des Privatfernsehens ab 1984 
(SAT1 und RTLplus waren die ersten)
und der seit 1975 serienmäßig angebotenen Fernbedienung
 kommt das "Zapping" in unsere Wohnzimmer. 
 

 
1987 - 1988 Bodo Hennig
 


 aus meiner Sammlung

Flat screen TV in the dollhouse
 
2006 werden erstmalig mehr Flachbildfernseher verkauft als Röhrenfernseher.
In 2006, for the first time, more flat-screen TVs are sold than tube TVs in West-Germany.



Literatur online:
 
Bundeszentrale für politische Bildung: Deutsche Fernsehgeschichte in Ost und West
https://www.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/deutsche-fernsehgeschichte-in-ost-und-west/

Naldini, Petra Vitolini / Stehle, R.: Eine kleine Geschichte des Fernsehens. Heise 2006.
  http://www.heise.de/tp/artikel/23/23477/1.html

Wegner, Jochen: Kurze Geschichte des Fernsehens. Die Zeit 2006.  
http://www.zeit.de/2007/01/Kurze_Geschichte_des_Fernsehens
 


Alle Fotos, die mit "aus meiner Sammlung" gekennzeichnet sind:
 Creative Commons Lizenzvertrag

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