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Freitag, 11. Oktober 2024

Eindrücke: Ausstellung Wohntrends in Miniatur - Impressions: Exhibition "Living trends in miniature"

 
  Im Juni habe ich über die Bodo-Hennig-Ausstellung im Schwabenland berichtet.
In June, I reported on the Bodo Hennig exhibition in Swabia.
 
 VERLÄNGERT bis 9.2.2025
 
Ich wollte sie natürlich unbedingt auch selbst besuchen und
habe es kurz vor Schluss doch noch einrichten können - 
um dort zu erfahren, dass eine Verlängerung gerade beschlossen wurde.
Wie schön, für alle, die es dadurch vielleicht doch noch einrichten können.
Vielleicht als Zwischenstopp auf einer Fahrt in den Süden?
Of course, I really wanted to visit it myself 
and was finally able to do so shortly before the end - 
only to find out that an extension had just been decided. 
How nice for everyone who now might still be able to make it after all. 
Perhaps as a stopover on a journey south?
 
 
 
Aus dem Ruhrgebiet kommend sind wir an einem Samstagmorgen sehr früh gestartet,
kamen mittags am Tor des Abtei-Geländes an und spazierten erstmal durch die schöne Anlage.
Kloster-Hof-Laden, Bäckerei, Buchhandlung, Museen und ein gemütlicher Gasthof,
der zuerst länger besucht wurde.
 Das Foto zeigt eine Installation, die auf die Dauerausstellung verweist.
Im Schwabenland wurden nach dem Krieg 
von der Firma Walter & Prediger viele Reiseandenken produziert,
die sich auch in unseren Puppenhäusern dieser Zeit wiederfinden.

Coming from the Ruhr area, we set off very early on a Saturday morning, 
arrived at the gate of the abbey grounds at midday 
and took a walk through the beautiful grounds. 
The church as the centrepiece and the farm buildings between the old trees -
 monastery farm shop, bakery, bookshop, museums and a cosy inn,
 which we visited for a while first. 
The photo shows an installation that refers to the permanent exhibition.
 After the war, the company Walter & Prediger
 produced many travelling souvenirs in Swabia, 
which can also be found in our doll's houses from this period.
 
Ich war ja zuletzt im September wieder in Christiansfeld,
dem kleinen UNESCO-geschütztem Örtchen 
der Herrnhuter Gemeinde kurz hinter der Grenze zu Dänemark
und habe Jutta Boguts Lundby-Museum dort wiedermal besucht -
die Atmosphäre der historischen christlichen Gemeinschaften ist trotz
unterschiedlicher Baustile dieselbe.
 I was back in Christiansfeld, the small UNESCO-protected village of the Herrnhut community 
just over the border to Denmark, in September 
and visited Jutta Bogut's Lundby Museum there again 
- the atmosphere of the historic Christian communities is the same 
despite the different architectural styles.
 


 
Und dann gings natürlich in die Sonderausstellung...
auch wenn ich die vielen Fotos vorher ausgiebig betrachtet hatte -
live ist alles wie erwartet viel beeindruckender.
Meine Fotos können nur ein paar Akzente hervorheben.
Trotz meiner jahrzehntelangen aufmerksamen Beobachtungen der Sammlerszene,
gab es viel zu entdecken.
 And then, of course, we went to the special exhibition...
 even though I had looked at the many photos extensively beforehand 
- as expected, everything is much more impressive live. 
My photos can only emphasise a few highlights. 
Despite my decades of attentive observation of the collectors' scene,
 there was a lot to discover.
 
Auch die Dauerausstellung über das Leben im Schwabenland,
gerade der bäuerlichen Bevölkerung, musste noch besucht werden.
Auch dort waren noch Exponate zum Leben der Kinder, der Küchenarbeit etc.
sehr schön in dem alten Gebäude präsentiert.
 We also had to visit the permanent exhibition about life in Swabia,
 especially among the rural population.
 There were also exhibits on children's lives, kitchen work, etc.,
 beautifully presented in the old building.
 
 
 

Nachmittags war ich mit einer Mitarbeiterin des Museums für eine Führung verabredet,
das nächste Highlight des Tages.
Fast zwei Stunden gingen wir durch die Sammlung und tauschten unsere Erfahrungen aus.
Die Sicht der Ausstellungsorganisatorinnen und die Sammlerinnensicht ist ja sehr verschieden,
so gab es für beide Seiten vielen neue Informationen.
  In the afternoon, I had an appointment with a member of the museum staff for a guided tour,
 the next highlight of the day. 
We walked through the collection for almost two hours and exchanged our experiences. 
The views of the exhibition organisers and the collectors are very different,
 so there was a lot of new information for both sides.
 
 
Am Abend noch ein Bummel durch die Augsburger City,
mit diesem Abstecher in eine Seitenstraße des Doms,
wo ich ein Motiv in der Tradition von Magritte entdeckte
 In the evening, we took a stroll through the city centre of Augsburg, 
with this detour to a side street of the cathedral, 
where I discovered a motif in the tradition of Magritte
 
 
endete ein gelungener Ausflug.
 ended a successful excursion.
 
 
 
Hier kommen nun ein paar Impressionen aus der Ausstellung -
eine ganz persönliche Auswahl aus einem riesigen Angebot...
 Here are a few impressions from the exhibition -
 a very personal selection from a huge range...
 


Der für mich schönste Farb-Einstieg in sanftem Rosa
für die Fünfziger Jahre.
For me, the most beautiful colour entry in soft pink for the fifties.



Ein Beispiel für die ausgestellten Zimmer der realen Welt.
Mit mir im Spiegel.
Wer gute Augen hat, sieht links in der Fenstervitrine für die Minis
die orange Tischlampe auch in der Miniaturversion.

 An example of the rooms on display in the real world.
 With me in the mirror.
 If you have good eyesight, 
you can also see the miniature version of the orange table lamp 
in the window display case for the minis on the left.
 
 
Ich fand die Überschriften der Infotafeln immer sehr gut auf den Punkt gebracht. 

Tafel: "Lümmeln statt sitzen"
zu Sitzlandschaften

Tafel: "Landhausstil: Die neue Heimeligkeit"
 
Tafel: "Die Welt aus Plastik"
 
 neben einer Vitrine voll Plastik-Miniatur-Lampen und Möbel in schreiendem Orange.
Es zeigt, wie sehr der erzgebirgische Holz-Spielzeugbauer Bodo Hennig mit der Zeit ging.
Ich vermute, es hat ihm Spaß gemacht, 
auch mit neuen Materialien zu experimentieren.
 
 I found the headings of the information boards very to the point. 
Panel: "Lounging instead of sitting" on seating landscapes 
Panel: "Country house style: the new cosiness" 
Panel: "The world of plastic" 
next to a display case full of plastic miniature lamps and furniture in screaming orange. 
It shows how much the wooden toy maker Bodo Hennig
 from the Ore Mountains had moved with the times.
 I suspect he enjoyed experimenting with new materials.
 
 
 
 
Pantonstühle im Gänsemarsch
Panton chairs in single file
 The model was probably a Hennig advert from 1967
 Vorbild war wohl eine Hennig-Werbung von 1967
 

 
 
 
 
 
Die Bodenlampe rechts war neu für mich.
In den Hennig-Katalogen ist sie nicht zu finden.
War ein Bastler am Werk und hat aus ein paar kaputten Lampen eine neue zusammengesetzt?
Das wäre für mich die plausibelste Erklärung - 
ABER im Nachlass von Hennig selbst ist das nicht sehr wahrscheinlich.
Also ist es doch ein Prototyp,
der nicht in Serie gegangen ist?
In der Ausstellung finden wir ja auch eine nicht in Serie gegangene
Vorstudie zu Puppenhaus Evi von 1984/85.
 The floor lamp on the right was new to me. 
It can't be found in Hennig catalogues. 
Was a handyman at work and put together a new one from a few broken lamps? 
That would be the most plausible explanation for me -
 BUT this is not very likely in Hennig's own estate. 
So it's a prototype that didn't go into series production after all? 
In the exhibition we also find a preliminary study for the Evi doll's house from 1984/85,
 which did not go into series production.
 
 

 
Lampen aus 1972 aus meiner Sammlung zum Vergleich.
Lamps from 1972 from my collection for comparison.
 

 
 
 
 Bodo Hennigs Firma stellte Holzspielzeug her.
Möbel, Zubehör und Puppen aus anderen Materialien,
zum Beispiel die obigen Lampen,
wurden in Auftrag gegeben.
1989 schrieb die Zeitschrift "Puppen und Spielzeug" in Heft 5,
dass zu der Zeit drei Zulieferfirmen nach den Entwürfen des Firmeninhabers,
z.B. Waschmaschinentrommeln, Pfannen und Kronleuchter fertigten.
In der Ausstellung ist die bekannte Plastik-Gießkanne
in ihrer Gießform zu sehen. 
Bodo Hennig's company produced wooden toys. 
Furniture, accessories and dolls made of other materials,
 for example the lamps above, were commissioned.
 In 1989, the magazine "Puppen und Spielzeug" (Dolls and Toys) wrote in issue 5 
that at the time three subcontractors were producing items 
such as washing machine drums, 
pans and chandeliers based on the company owner's designs.
 The famous plastic watering can can be seen in its mould in the exhibition.
 
 
 
 
 
 Viele Zitate des Firmengründers
sind als Plakate an den Wänden zu sehen.
Ein Beispiel:
 
"Das Puppenhaus 'Ambiente' lief nicht so,
vielleicht, weil es zu modern war."
1998

Gerade das Puppenhaus Ambiente hat mir von den 
modernen Puppenhäusern immer sehr gut gefallen.
Auch die dafür hergestellten "Designer-Möbel".
 
Hennig achtete aber wohl aus Urheberrechtsgründen darauf,
dass seine Puppenmöbel normalerweise nicht genau wie reale Möbelentwürfe aussahen.
Die große Ausnahme ist der Panton-Stuhl -
ob er sie nach einer Lizenzzahlung herstellen ließ?
 
Many quotes from the company founder can be seen as posters on the walls. 
One example:
 "The 'Ambiente' doll's house didn't do so well, 
perhaps because it was too modern." 1998 
I always liked the Ambiente doll's house in particular among the modern doll's houses.
 Also the "designer furniture" made for it. 
However, for copyright reasons, 
Hennig probably made sure that his doll's furniture 
didn't normally look exactly like real furniture designs.
 The big exception is the Panton chair - 
I wonder if he had it made after paying a licence fee?
 
 
 
 
 
Das Jugendstil-Palais von 2001
nach einer realen Dresdner Villa aus dem Stadtteil Tolkewitz entworfen.
Die Möbel sind natürlich passend dazu verkauft worden.
Ein Puppenhaus für Sammler bzw. wohl meistens Sammlerinnen.
 Alles von hervorragender handwerklicher Qualität.
Auf der Nürnberger Spielzeugmesse staunten die Standbesucher 
als die zweiteilige Hausfront, die sich bei dem Ausstellungsstück elektrisch betrieben öffnete,
beiseite schob und wieder schloss.
Das schreibt Stefanie Ludwig in der Zs. "Puppen und Spielzeug" 2007, Heft 1, S. 68-69,
wo die Vorbild-Villa auch abgebildet ist.
 
Der nächste Abschnitt ist leider mit
"Eine gute Idee und ihr Scheitern"
überschrieben, denn das üppig ausgestatte Haus war zwar ein Sammlertraum -
doch daraus wurde ein Fabrikantenalbtraum.
Zu teuer für ein Kinderspielzeug und doch zu wenig exklusiv für Erwachsene.
Laut Ludwig wurden nur 300 Stück verkauft.
Ein Jahr später, 2002,
war das 52 Jahre alte Unternehmen des 
74jährigen Geschäftsführers Bodo Hennig zahlungsunfähig.
Das Jugendstil-Palais war natürlich nicht der alleinige Grund dafür.
 
The Art Nouveau villa from 2001 was designed after a real Dresden villa from the Tolkewitz district.
  A doll's house for collectors, or rather mostly collectors.
 Everything is of outstanding craftsmanship quality. 
At the Nuremberg Toy Fair, 
visitors to the stand were amazed when the two-part front of the house,
 which was electrically operated, opened, slid aside and closed again.
 This is what Stefanie Ludwig wrote in the journal 
"Puppen und Spielzeug" 2007, issue 1, pp. 68-69,
 where the original real villa is also shown.
 Unfortunately, the next section is entitled 
"A good idea and its failure",
 because although the lavishly furnished house was a collector's dream,
 it turned into a factory owner's nightmare. 
Too expensive for a children's toy and yet not exclusive enough for adults. 
According to Ludwig, only 300 were sold. 
One year later, in 2002, the 52-year-old company of 74-year-old 
managing director Bodo Hennig was insolvent. 
The Art Nouveau palais was of course not the only reason for this.
 
 
 

Hinter-den-Kulissen-Ausstellungsstücke

 

 
Das ist natürlich der Vorteil, wenn eine Sammlung aus dem Nachlass
des Firmengründers stammt.
Viele interne Informationen.
Hier einige Hennig-Messe-Vitrinen mit Puppenhaus-Zubehör der letzten Firmenjahre.
Alle Einzelteile waren auf den Regalen festgeklebt.
 Genauso wurde mit
Messe-Puppenhäusern verfahren, in denen alle Möbel und Zubehörteile
fixiert wurden, damit der Aufbau schnell gehen konnte.
 Für die Puppenhäuser wurden dazu eigens Transportkisten aus Holz angefertigt.
This is of course the advantage when a collection comes from the estate of the company founder. 
Lots of internal information.
 Here are some Hennig exhibition showcases
with doll's house accessories from the last years of the company.
 All the individual items on display were glued to the shelves.
 The same procedure was followed with trade fair doll's houses,
 in which all the furniture and accessories were fixed so that they could be displayed quickly. 
Wooden transport crates were specially made for these doll's houses. 
 
 
 
 
Hier die Kiste für die Villa Classic
1989-1994
 Here is the box for the Villa Classic
 
 

 
Hennig-Werbung mit der Villa Classic von 1990
 

 
Viele historische Fotos und Unterlagen der Firma sind ebenfalls ausgestellt,
einige waren nicht in der Begleitbroschüre enthalten.
Ein Werks-Foto zeigt eine Puppenstube von ca. 1959,
in der alle dekorierten Erna-Meyer-Püppchen
in Blickrichtung zum neu angebotenen riesigen Fernseher platziert sind.
Der Beginn einer neuen Wohnzimmer-Design-Ära.
 

Sammlung Gronau

Many historical photos and documents are also on display, 
some of which were not included in the accompanying brochure. 
A factory photo shows a doll's house from around 1959, 
in which all the decorated Erna Meyer dolls are placed
 facing the newly offered giant television.


 


Die Fotos sind aus dem
Museum Oberschönenfeld in Schwaben
Alle Infos 
auf der Webseite des Museums
https://mos.bezirk-schwaben.de/
The photos are from the Oberschönenfeld Museum in Swabia.
 All information on the museum's website
 
Übersetzt mit der praktischen DeepL-Erweiterung für Firefox

Freitag, 21. Juni 2024

Ausstellung: Wohntrends in Miniatur - Exhibition "Living trends in miniature"

 

 
 Wie wunderschön, endlich mal wieder 
eine Ausstellung zu unserem Sammelgebiet!
 Und dann ausgerechnet nur über einen einzigen Hersteller,
Bodo Hennig,
den ich als wegweisend für mich ansehe.
English summarization at the end of the blog post.
 
Noch vor seinem Tod erlebte Bodo Hennig,
wie das Erbe seiner Firma gewürdigt wurde,
nämlich in seinem Geburtsort Borstendorf 
in der Nähe von Grünhainichen im Erzgebirge.
Dort entstand ein Museum, in dem Puppenhäuser und -möbel
aus seiner Produktion ausgestellt und dokumentiert wurden.

Bilder aus dieser Dauerausstellung hatte ich zwar gesehen,
aber sie nicht persönlich besucht.
Leider konnten die Museumsräume in Borstendorf dann
doch nicht weiter unterhalten werden und 
alle Puppenstubenerzeugnisse plus Unterlagen
wurden 2022 an
das Museum Oberschönenfeld in Schwaben
übergeben.
Sammler:innen wissen, was für ein Glücksfall dies für eine Sammlung bedeutet.

Hier wird sich sehr intensiv um diesen Schatz gekümmert,
d.h. der kulturelle Wert wird gesehen,
die Sammlung soll ergänzt werden 
und auch der wissenschaftliche Hintergrund soll weiter erforscht werden.

Über die Jahre habe ich öfter erlebt,
dass Firmen selbst wenig über ihre eigene Geschichte wussten.
Am Anfang war das wirtschaftliche Überleben am wichtigsten gewesen,
so dass keine Originalprodukte, Muster oder Kataloge 
aufgehoben wurden.
Bei älteren Firmen zerstörten die zwei Weltkriege oft alle Unterlagen.
Wenn das Unternehmen sich dann auf sicherem Fundament befand,
ein Firmenjubiläum anstand oder aus anderen Gründen zurückgeschaut wurde,
waren nicht mehr viele Informationen aufzufinden.

Genauso ging es auch Bodo Hennig.
Wir Sammlerinnen und Sammler haben mehr Objekte aus der frühen
Firmenzeit als der Firmengründer und seine Nachkommen.
Gerade die Fünfziger bis Siebziger Jahre sind sehr schlecht dokumentiert.
Obwohl Bodo Hennig selbst schon in den Achtziger Jahren
retrospektiv sammelte.
Aber das Museum ist sehr an der Aufstockung interessiert
und weiß genau, was noch fehlt.
Wer also daran denkt, irgendwann ihre/seine Sammlung aufzugeben 
und alte Bodo-Hennig-Objekte in gute Hände abgeben bzw. verschenken will,
wo sie sorgfältig aufbewahrt und öffentlich zugänglich gemacht werden,
der möge an das Museum denken.

In kurzer Zeit wurden hier die Bestände gesichtet 
und auch zügig die erste Ausstellung realisiert,
um an die Öffentlichkeit zu gehen.
Ein Flyer, siehe meine Fotos,
wurde gedruckt, 
und, was besonders für uns Sammler:innen interessant ist,
ein gut recherchiertes Begleitheft von 96 Seiten veröffentlicht,
in dem viel Wissenswertes zusammengefasst ist,
sowie die Objekte der Ausstellung abgebildet und im Detail beschrieben werden.

Das Wissenswerte sind Aufsätze zu
 
- dem Entstehen der Sammlung Bodo Hennig
- dem Konzept der Ausstellung
- Bodo Hennigs Leben
- der Firma Bodo Hennig Puppenmöbel
- Wohntrends in der Realität und in der Version von Bodo Hennig,
- dem Museumsbestand von realen alten Möbeln.

Was ist nun neu für mich?
Schließlich interessiere ich mich seit vielen Jahren 
für die Firma Bodo Hennig,
startete diesen Blog eigentlich,
um Informationen über seine Produkte zu teilen 
und hoffentlich auch welche zu erhalten,
versuchte auch mit meinem beruflichen Hintergrund
als wissenschaftliche Bibliothekarin
alles zu finden, was in deutschen Bibliotheken vorhanden ist -
was gibt es Neues für mich in diesem Begleitband
zur Ausstellung zu entdecken?
Eine Menge.
Denn die Informationen zur Person von Bodo Hennig
sind fast alle privaten Ursprungs,
auch viele Firmeninterna wurden nirgendwo vorher veröffentlicht.
Im Aufsatz zu den Wohntrends kommt die Autorin Johanna Feige 
zu oft denselben Schlüssen in Bezug auf Designvorbilder Hennigs
wie auch ich, was unsere Interpretation ein wenig zuverlässiger erscheinen lässt.

 


Der Begleitband heißt
 
"Wohntrends in Miniatur :
Moderne Puppenmöbel von Bodo Hennig 1950-2000."
Hg. Eva Bendt.
Schriftenreihe der Museen des Bezirks Schwaben, Band 63
Begleitheft zur gleichnamigen Ausstellung 
vom 17.3.2024 bis 13.10.2024.
Achtung:
VERLÄNGERT bis 9.2.2025
Er kostet 13,00 EUR zzgl. Versandkosten.
Die Webseite des Museums

Ich habe vor, die Ausstellung noch zu besuchen,
freue mich aber auch darüber,
schon im Begleitband zu schmökern.

Die Fotos hier sind aus dem Flyer,
nicht aus dem Begleitband.

Im Text wird von 34 Puppenhäusern von Bodo Hennig in den 50 Jahren
ausgegangen, von denen das Museum insg. 18 besitzt, 
ab 1982 lückenlos.
Das älteste in dieser Sammlung ist von 1969.
Das finde ich natürlich spannend und in einem meiner nächsten Blogposts
muss ich unbedingt eine Chronologie der Puppenhäuser einschließlich
Fotos derselben auflisten ;).
Mal gucken, ob ich auch auf 34 Exemplare komme... 
Ach ja, es ist ein wunderschönes Messefoto im Büchlein,
ganzseitig, das einen der Fünfziger Jahre Bungalows
von Hennig sehr deutlich zeigt - auch neu für mich.

Ebenfalls einen Blogpost wert:
Im Katalog von 1955 werden 44 Produkte aufgezählt.
Sieben sind in der Museumssammlung.
Habe ich Fotos von allen 44 Objekten? 
 
Und welche Quellen werden in dem Begleitband genannt?
Die privaten Quellen, wie Tagebücher, Interviews, Firmenunterlagen,
sind für mich ja nicht zugänglich.
Gibt es noch öffentlich zugängliche Quellen,
die ich nicht kenne?
Kann ich noch Materialien beisteuern?
Das muss ich noch überprüfen.
Sehr inspirierend!

In der Ausstellung sind allerdings zwei Objekte,
die wohl in keiner unserer Sammlungen zu sehen sind:
die berühmten Käsekistchen,
mit denen die junge Firma in der Anfangszeit ihr Geld verdiente,
um die Puppenmöbelproduktion zu finanzieren,
und die ersten Puppenmöbel im Bauernstil,
die keinen großen Anklang fanden.
Auch die drei Export-Produkte für den USA-Markt sind sehr selten -
ich kenne nur eine einzige Sammlerin,
die die Sechziger-Jahre-Export-Küche hat.


 
 
 
An exhibition celebrating the work of Bodo Hennig,
 a pioneer for collectors of doll's houses and furniture, 
had been established in Borstendorf, 
his birthplace in the Ore Mountains. 
However, the museum in Borstendorf could no longer support the exhibition. 
Fortunately, all the doll's house products and documents
 were relocated to the Oberschönenfeld Museum in Swabia.
The Oberschönenfeld Museum is now responsible for the care 
and expansion of the collection, 
as well as further research into the scientific background of Hennig's work. 
This relocation ensures that the cultural value of the collection is recognized and preserved. 

Many companies have little knowledge about their own history, 
as original products, samples, and catalogues were often not preserved 
due to the focus on economical survival in the early stages. 
Documentation is particularly lacking in older companies, 
often due to the destruction caused by the two world wars. 
The museum is aware of he lack of information on the early days of the company.
 Collectors have more objects from that period than the museum itself. 
The museum is keen to expand its collection
 and welcomes any old Bodo Hennig objects for preservation and public accessibility.
 
 The collection has been reviewed and an exhibition has been planned and is on display, 
complete with a flyer and a well-researched accompanying booklet
 containing interesting facts and detailed descriptions of all the objects.
 
The accompanying volume is titled 
"Living trends in miniature: Modern Doll Furniture by Bodo Hennig 1950-2000." 
Contributions include the creation of the Bodo Hennig Collection, 
the concept of the exhibition, 
Bodo Hennig's life, 
the history of the Bodo Hennig doll's furniture company,
 living trends in reality and the Bodo Hennig version, 
and the museum's collection of real life-sized old furniture. 
It reveals previously unpublished details about Bodo Hennig and the company. 
The essay on living trends also agrees with my own conclusions, 
making their interpretation more reliable. 
The book is available for purchase.
And I plan to visit the exhibition as well.
 
Summarized and translated with DeepL.com (free version)

Sonntag, 21. April 2024

Alle meine Themen - All my topics

Hersteller 

 

Altmann, Fritz   

Sideboards

  

Crailsheimer

 
Design: Dieter Rams

 

Dähnert, Linus 

 
Puppenmöbel - Linus Dähnert - doll furniture 
 

Dohnalek, Herbert 

 

 

Dregeno

 

EMS VEB Niedersaida

 
 

Feinmetall

 

 

Fiedler & Podey 

  

 

Fuchs, Martin

1972 Die große Anbauküche
 

 

 

Göso

 
 
 

Gottschalk, Moritz 

 

Geschichte in Katalogbildern - Moritz Gottschalk - History in catalogue photos (geplant)
 

 

 

Häfner & Krullmann 

 

 

Hennig, Bodo

 

 

 

Homü - Holzspielwaren Anton Müller



Hübsch, Arno

 

 

 

Hübsch, Paul

 
 

JEAN 

 
 

Kahlert

 

Kibri

 
 

 

Puppenstuben - LEGO (R) - dollhouses

 

Leonhardt, Herbert 

 


Lipfert, Elfride 

 
Elfriede-Lipfert-Puppenstuben und -häuser (vermutlich) - presumably
Klapppuppenstube - 1955 - Folding doll house
Westdeutscher Bungalow der Fünfziger - West German bungalow of the fifties
Puppenhaus - 1973 Elfriede Lipfert (Elka) - Plastic dolls house
Kaufläden in meiner Sammlung - Shops from my collection
 

Lundby, Lisa, Hanse, Brio

 
 
Lundby, Hanse & Co - Sammlung Ratingen
 

Mathieu, Gebrüder

 
 

Modella

 
 
 

Monia


 
 
 
 

Müller, Edmund - Erzgebirgische Kleinkunst-, Holz- und Spielwarenfabrik - Seiffen, Erzgebirge

 

OKWA 

 

 


 

Puppenstuben - Playmobil - Dollhouses


Baukasten - Prestofix 1964 - building set

 

Progress

 
 

Reichel, C. Moritz 

 
 
 
 

Rülke, Hermann

 


Schönherr, Albin

 


 
 


"Schwabenmöbel"  

 

2004 Villa Sibi - Sirch

 

 Tipp

 

 

 

VEB Grünhainichen

 
 

VEB Seiffener Spielwaren

 

VEB Spielwarenwerke Schneeberg 

 

 

VEB Möbelfabrik Wehrsdorf

 VERO

 

 

Werner, Anton

 
 

Wichtelmarke

 
 

 

 

Themen


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Kaufladentüten - Grocery paper bags
 
 

Badezimmer

 
 
 
 

 

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Eine "kleine" Geschichte des Wohnzimmers - A "short" story of the living room in the dollhouse"

 

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    - zuletzt aktualisiert 08.04.2024