Sonntag, 20. Juli 2025

Puppenstubenbaukasten - 1957 Burgdorfer Baukastenfabrik W. Fritzsche - Doll's house construction set

schrieb ich über diesen Baukasten in meinem Blog:
  Nearly ten years ago I wrote about this construction set
with its wonderfully illustrated box
and its very disappointing wooden content. 
 
 
 
Puppenstuben-Baukasten der Firma
Burgdorfer Baukastenfabrik W. Fritzsche
Doll's House - a construction kit
  Seit ungefähr 1957 wurde der Baukasten hergestellt, 
 1963 wurde noch dafür geworben und er wurde genau 
in dieser Verpackung in einem Spielzeugkatalog gezeigt.
 Die kleinen Zeichnungen unten am Rand 
des Kartons zeigen Kinder in der Wohnung,
 die mit Wichtelmarke-Möbeln eingerichtet ist.
 
Der Inhalt des Baukastens ist eine Enttäuschung, 
denn außer den nackten Holzstücken ist nichts zu sehen.
 
 


 
 1958 und 1959 auch bei Neckermann im Angebot,
für 8,50 DM,
1958 eingerichtet mit Modella Plastikwohnzimmer und Crailsheimer Holzküche,
1959 war die Küche dann auch aus Plastik.
so wie 1958 bei Schöpflin. 
 

 Ads for the construction kit with possible furnishings
mostly of plastic.

Zuletzt annoncieren sie diese Stube 1963 in der Zeitschrift "Das Spielzeug"
mit folgender Beschreibung:
 Puppenstuben, zusammenlegbar D.B.G.M. in verschiedenen Ausführungen,
ein- und zweiteilig, zusammenlegbar, zum Selbsttapezieren oder lackiert -
in Schiebehülle. Solide Ausführung, äußerst preiswert. 

1962 zeigen sie in der Werbung auch eine tapezierte bzw. lackierte (?) Version.
 
 
 
History of the firm 
Herstellergeschichte laut den Staatlichen Museen zu Berlin:
Die Firma Carl Fritzsche stellte ab 1896 in Blumenau 
Holzbaukästen aus zum Teil bemalter Buche 
von Städten und Dörfern, Autos, Brücken etc. her, 
aber auch "Der neue Wehrmacht-Baukasten", "Soldaten-Baukasten". 
1966 erfolgte der Anschluß der Firma Gotthard Drechsel. 
1972 Verstaatlichung als VEB Holzspielwaren Blumenau. 
Carl Fritzsches Sohn Willi gründete in Burgdorf nach dem 2. WK 
die Burgdorfer Baukastenfabrik W. Fritzsche. 
Carl Frtizsches Bruder Hugo gründete die "Hugo Fritzsche KG",
 die u.a. den "Mentor-Universalbaukasten" herausgab.
 
Wer es ganz genau wissen will:
Detailed history of the time after WWII 
Der Kaufmann Willy Fritzsche war nach Kriegsende Mitinhaber
 einer Holzspielwarenfabrik in Blumenau/Erzgebirge. 
Unter dem Druck der in der DDR drohenden Enteignung 
verließ er mit seiner Familie Anfang 1951 seine Heimatstadt
 und reiste illegal über Berlin in die Bundesrepublik aus.
 Mit ihm kamen seine Mitarbeiter, der Kaufmann Alexander Rümmler und 
Werkmeister Alfred Schubert mit ihren Familien nach Burgdorf. 
Durch Vermittlung von Stadtdirektor Paul Röhrig
 pachtete Willy Fritzsche das an der Sorgenser Straße
 liegende Gelände des 1950 geschlossenen Ausländerlagers „Ohio“ 
mit den darauf stehenden Baracken. 
Diese Baracken waren während des Zweiten Weltkrieges 
von dem nach Burgdorf ausgelagerten
Feuerschutzregiment Hannover als Fahrzeughallen gebaut worden. 
Zusammen mit Alexander Rümmler
gründete Willy Fritzsche die Burgdorfer Baukastenfabrik. 
Die neue Firma stellte Alfred Schubert als Werkmeister ein. 
Mit einigen Arbeitern richtete er die Baracken als Werkshallen her. 
Die erforderlichen Maschinen konnten mit
 Sonderkrediten für Vertriebene beschafft werden. 
Am 1. Juni 1951 gingen die ersten Holzbaukästen in den Verkauf. 
Schon einen Monat später waren 70 Arbeitskräfte beschäftigt. 
Die Burgdorfer Baukastenfabrik lieferte ihre Holzbaukästen 
schon nach wenigen Jahren in viele Länder. 
1961 exportierte sie 30 Prozent der Produktion. 
Baukästen stellte das Werk in 30 verschiedenen Größen her, 
darunter als kleinsten Typ den „Baukasten in der Streichholzschachtel“. 
Alexander Rümmler schied Anfang der 60er Jahre aus. 
Willy Fritzsche starb 1964. 
Frau Gerda Fritzsche und ihr Sohn Günter führten den Betrieb noch bis 1968 weiter. 
Wirtschaftliche Zwänge veranlassten die Inhaber,
 ihren Betrieb nach Nordhorn zu verkaufen. 
Auf dem ehemaligen Betriebsgelände baute die Stadt Burgdorf 
1971 die Stadtbücherei und einen Parkplatz.
 
 Burgdorf in der Nachkriegszeit
und in der Zeit des Wirtschaftswunders 1945 bis 1965
Zeitgeschichtliche Hefte der Stadt Burgdorf, Heft 3. 2008

 Heinz Neumann — Dieter Heun. 


Das ist die Geschichte, jetzt aber zum Baukasten.
Der unattraktive Inhalt des Kastens ließ mir keine Ruhe.
Ich wollte ihn doch einmal aufbauen und
vielleicht die Wände tapezieren, damit es schöner aussah.
Denn wenn ich den Kasten original mit den Wichtelmarke-Möbeln
einrichten konnte, wäre es doch wunderschön historisch korrekt.
 That's the history, but now to the construction kit.
I couldn't get over the unattractive contents of the box.
I wanted to build it up and maybe wallpaper the walls 
to make it look nicer.
After all, if I could furnish the box with the original Wichtelmarke furniture
it would be wonderfully historically accurate.
 
So I set to work for the first time.
Also machte ich mich zum ersten Mal ans Werk.
 
 
 
 Das ist der Inhalt.
 
 
 
 
 Auf der Rückseite der Verpackung wird durch Zeichnungen erklärt
in welcher Reihenfolge ich vorgehen musste. 
  On the back of the packaging, drawings explain
in which order I had to proceed.



Es war nicht so einfach, ein paar Holzverbindungen waren abgebrochen.
Aber am Ende stand die Puppenstube.
 


Die Holzwände sind wirklich nicht sehr  ansprechend -
Sollte ich sie wirklich tapezieren?
Wie es der Zufall wollte, entdeckte ich auf Ebay ein Angebot,
das nach einer besseren Lösung aussah.
 The wooden walls are really not very appealing -
Should I really wallpaper them?
As luck would have it, I discovered an offer on Ebay,
that looked like a better solution.
 
To be continued... 
Fortsetzung folgt... 

 

    Wenn nicht anders vermerkt, sind alle Fotos aus meiner Sammlung
diePuppenstubensammlerin
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