Samstag, 17. Februar 2018

Kaufläden - Linus Dähnert - Grocery stores

Linus Dähnert


Die Kinderkaufläden am Anfang der Fünfziger Jahre 
waren noch sehr am Design der Vorkriegszeit orientiert.
 Seit Jahrhunderten hatte sich daran nicht viel geändert:
Ein vorne und oben offener Holzkasten stellte den Laden dar, 
an der hinteren Wand waren Regale mit Schubladen, 
an den Seiten Vitrinen, offene Regale oder noch mehr Schubladen, 
in der Mitte des Raumes stand eine kompakte Theke
 und darauf oft eine Waage oder die Kasse.

At the beginning of the 1950s toy grocery shops had not yet changed their pre-war design.
 For centuries there had been the wooden box
 which was open in front and on top - presenting basically the shop. 
On the back wall were the shelves with the drawers,
 on the sides as well or alternatively shelves without drawers or glass cases.
 In the middle of the box/shop the counter took its important place
 sometimes with a set of scales and/or a cash box.

Linus Dähnert
 1951
Türen und Schubladen der Firma Linus Dähnert aus dem Erzgebirge
 konnte man schon seit Jahrzehnten an den Griffen erkennen, 
denn sie verzierte die Knöpfe mit einem kleinen Nagel und einer dekorativen Unterlegscheibe.


For some decades you could easily identify a Linus Dähnert door or drawer by its knob:
a nail decorated with a flat bead.

Sammlung Anna Setz
 1954

 
 1954
 Mitte der Fünfziger entwickelt sich die Architektur
 des Kaufladens in eine offenere Bauweise. 
Eine Seitenwand ist weggefallen. 
Die Basis ist auf dieser Seite abgerundet 
und auf der niedrigen Rückwand steht ein bunter Blumenkasten. 
Eine dekorative Vitrine lockert auch die hintere Schubladenwand auf.
Einige traditionelle Elemente sind geblieben. 
Hans, der von seiner Mutter zum Einkaufen geschickt wurde,
 steht vor dem kompakten Thekenklotz und 
muss der Verkäuferin seine Wünsche immer noch einzeln aufzählen.
 Sie wiegt noch viele Lebensmittel einzeln ab 
und verpackt sie dann. 
Während die Waage in der Vorkriegszeit bei Linus Dähnert keine Rolle spielte, 
wird sie in den Fünfzigern zum beherrschenden Element aller seiner Kaufmannsläden.

In the mid-50s the shops opened up and reached out to attract the customers:
more glass to look inside,
 more open shelves with mirrors instead of closed drawers,
 one side wall occasionally disappeared. 
 But still Hans is standing in front of the compact counter 
and has to tell the shop assistant every single piece of his shopping list.
 The shop assistant fetches each item and puts it on the counter,
 prior to that he has to weight many groceries and then put it in bags.
Placed on the counter the scales now play a dominant part
 in Linus Dähnert's toy grocery shops.

Evas Sammlung
1958 

Gegen Ende der Fünfziger setzten sich auch im Kaufladen filgranere Formen durch. 
Die Theke ist kein kompakter Holzklotz mehr. 
Sie steht nun leichtfüßig im Raum,
 ist an den Seiten durch Glaswände einsehbar und 
wird zur Ausstellung der Waren genutzt. 
Auch die Schubladen auf der Rückseite des Ladens stehen nicht mehr im Vordergrund.
 Den Platz nimmt jetzt eine riesige Vitrine ein. 
Noch wird die Ware aber für den Kunden oft abgewogen 
und so sorgt die riesige Waage für Spielvergnügen.
At the end of the decade the design became more sophisticated - 
e.g. the counter has ceased to be a heavy log of wood.  
 

Sammlung Katharina (oben)
1960   -   1973 

Linus Dähnert (DDR) bleibt bis zur Enteignung seiner Firma im Jahr 1972 seiner Linie treu. 
Er arbeitete bis zuletzt primär mit Holz
 und die Weiterentwicklung des Tante-Emma-Ladens
 zu Supermärkten mit Selbstbedienung spielte für seine Firma keine Rolle. 
Wir werden noch andere Hersteller sehen,
 die den Wandel des Einzelhandels schon
 in den Fünfzigern ins Kinderspielzeug umsetzten.
Up to the end the East-German firm Linus Dähnert sticked
 to their traditional principles of working mainly with wood. 
Interestingly enough they also completely ignored the dying of the shops around the corner.
 When the firm was eventually disowned and nationalized in 1972
 there still was no supermarket on offer.



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Greetings:  I enjoy your blog and Flickr site and just wanted to reach out to say "Hello". I have several room box stores and I recently finished arranging a large one that I believe was made by Linus Dahnert in the 1950s. I am basing that on the clock design as it matches the clocks in the sets of the kitchen furniture I have. I have included a photo to share with you. I have dressed it with items from my own collection which are not necessarily original or "correct for the period" though many of them came with the room box when I purchased it. I also have a blog, though I am not very good at updating it, but I have posted some of my older Christian Hacker pieces and I will be posting some more pics of this same later today.

Thank you for all your research and photos. I have found them to be tremendously helpful!

-Noel Wolfman
Mission Viejo, California, USA

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Danke schön 😊 - Thank you!
 Hier gehts zu Noels Blog mit mehr Fotos des Kaufladens.
Here is the link to Noels blog with more photos of the grocery store.
Und hier sind die Links zu ihren wunderschönen Hacker Kaufläden.
And here are the links to her wonderful Hacker stores. 

4 Kommentare:

  1. Fantastic! Thank you.
    Joan
    Ohio, USA

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  2. Ich habe einen alten Kaufmannsladen (ca. 1958, wie oben abgebildet) und möchte ihn restaurieren. Können Sie mir sagen, ob der Laden mit Schellack oder mit Lack behandelt wurde? Es geht speziell um die Schränke und die Ladentheke. Vielen Dank im Voraus ❤️

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    1. Nitrolack wurde verwendet und alles gespritzt.

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  3. Hallo, oh je, da fragen Sie die falsche Sammlerin... ich restauriere sehr selten und kenne mich nicht gut aus. Aber im www gibt es bestimmt Sammlerinnen oder Sammler, die Ahnung haben ;) Viel Erfolg!

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