Freitag, 18. Februar 2022

Porzellanpuppen für das Puppenhaus - Porcelain dolls in the dollhouse

.In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts löste Biskuitporzellan
 das glasierte Porzellan in der Puppenindustrie ab. 
Es kommt der menschlichen Haut im Aussehen an nächsten. 
Puppenköpfe aus diesem Material werden zweimal gebrannt und 
nicht glasiert.

Das von 1850 bis 1860 verwendete Parianporzellan

 traf damals wohl nicht den Zeitgeschmack und konnte sich nicht durchsetzen.
Die fast ausnahmslos blonden Puppen aus unglasiertem 
weißen Biskuit sind heute sehr gesucht.

Ab 1880 wurden Puppen passend zu Puppenhäusern hergestellt, 

Porzellan- und Biskuitpuppen dominieren. 
Die Puppenfamilien gab es in verschiedenen Größen.


Evas Sammlung

In the second half of the 19th century, bisque porcelain 
replaced glazed porcelain in the doll industry.
In appearance it comes closest to human skin. 
Doll heads made of this material are fired twice and are not glazed.

The Parian porcelain used between 1850 and 1860
 probably did not meet the taste of the time and could not establish itself.
The almost invariably blond dolls made of unglazed 
white bisque are very sought after today though.

From 1880 onwards, dolls were made to match doll's houses, 
with porcelain and bisque dolls dominating. 
The doll families came in different sizes.


Katharinas Sammlung


Katharinas Sammlung


Evas Sammlung

Sammlung Katharina


J.D. Kestner, Waltershausen


Katharinas Sammlung

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts stattete die Puppenhausfirma Hacker
ihre Puppenhäuser mit den Puppen der Firma J.D. Kestner, Waltershausen, aus.
Es gab Damen mit und ohne Hut, Herren mit oder ohne Hut,
 Diener, Kutscher, Lakeien, Dienstmädchen, Köchinnen und Köche,
 Fahrer, Motorradfahrer und Kinder.

Katharinas Sammlung

For sale were ladies with or without hats, 
gentlemen with or without hats, footmen,
coachmen and servants, maids and cooks, drivers and motorists,
soldiers and children.

Katharinas Sammlung

Gegründet 1805 von Johannes Daniel Kestner als Spielwarenfabrik,
 um Papiermachee-Produkte herzustellen.
1860 wurde eine Porzellanfabrik in Ohrdruf dazugekauft und 
nun konnten in großer Menge Porzellanpuppen produziert werden.

Sammlung Katharina

aus meiner Sammlung



Hertwig & Co.
Katzhütte, Thüringen


Fotografiert auf der Puppenbörse Ratingen

Fotografiert auf der Puppenbörse Ratingen

aus meiner Sammlung


aus meiner Sammlung

Mehr Fotos



Simon und Halbig

war eine andere sehr bekannte Firma für Porzellanpuppen,
die auch wunderschöne Puppenstuben-Biskuitpuppen herstellte.




1913
Porzellanpuppen im Bilderbuch
"Das Puppenhaus"
von Josefa Metz


Nach dem Ersten Weltkrieg werden Puppenhäuser und Bewohner preiswerter, 
aber durch die wirtschaftliche Depression auch wieder für die meisten unerschwinglich. 
Die Großeltern ersetzten im Puppenhauspuppenset nun die Personalpuppen,
denn Hauspersonal war nicht mehr allgemein üblich.

Die 1920er Rocklänge der Frauen war gerade unterhalb des Knies,

 die Arme waren nackt, die Kleider locker und gerade geschnitten,
 die Haare waren zu kurzen Bubiköpfen geschnitten, 
mit Haarbändern oder eng sitzenden Kappen verziert.
Die Männer waren glatt rasiert ohne Koteletten.
Es gab immer noch Biskuitpuppen, aber bis 1930 verschwanden sie langsam vom Markt 
und wurden durch preiswertere Materialien ersetzt, 
z.B. durch billigeres Biskuitporzellan (stone, sugar, salt bisque) 
oder übermaltes Biskuit (painted-over bisque.)

aus meiner Sammlung

Hertwig und Co. war ein großer Anbieter dieser Puppen.

Massepuppen ersetzten ab den 1930er Jahren dann die Porzellanpuppen. 

Sie waren billiger, hatten aber rauere und porösere Oberflächen.


After the First World War, dollhouses and residents became cheaper, 
but the economic depression still made them unaffordable for most people. 
The grandparents now replaced the staff dolls in the dollhouse doll set,
for domestic servants were no longer common.

The 1920s skirt length for women was just below the knee,
 arms were bare, dresses were loose and straight,
 hair was cut into short bob heads, 
adorned with hair ribbons or tight-fitting caps.
The men were clean-shaven with no sideburns.

There were still bisque dolls, but by 1930 
they were slowly disappearing from the market 
and were replaced by dolls made with more affordable materials, 
for example, cheaper bisque materials (stone, sugar, salt bisque) 
or painted-over bisque.

Hertwig and Co. was a large supplier of these dolls.

Composition dolls then replaced porcelain dolls from the 1930s onwards. 
They were cheaper, but had rougher and more porous surfaces.
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Alle Fotosdie mit "aus meiner Sammlung" gekennzeichnet sind:
 Creative Commons Lizenzvertrag

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